Israel: UN holen Hilfslieferungen nicht ab

  16 Februar 2024    Gelesen: 574
  Israel: UN holen Hilfslieferungen nicht ab

Hilfsorganisationen sehen den Gazastreifen am Rande einer Hungerkatastrophe, insbesondere von den Vereinten Nationen kommt scharfe Kritik an Israel. Die israelische Cogat-Behörde schiebt den schwarzen Peter zurück: Hilfslieferungen würden seit Tagen nicht weiter verteilt.

Israel hat die Vereinten Nationen aufgefordert, die Verteilung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen zu verbessern. Seit Tagen würden Hunderte Lastwagen-Ladungen mit humanitären Hilfsgütern am Grenzübergang Kerem Schalom nicht abgeholt, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde auf X.

Dazu teilte Cogat Fotos, die den Inhalt von 500 Lastwagen mit Hilfsgütern auf der Gaza-Seite von Kerem Schalom nach erfolgter Inspektion durch Israel zeigen sollen, die darauf warteten, von den UN abgeholt und verteilt zu werden. Hilfsorganisationen werfen Israel vor, die Verteilung von Hilfsgütern zu blockieren und warnen vor einer Hungerkatastrophe in Gaza. Die Cogat-Behörde hat dies jedoch wiederholt dementiert. Israel kontrolliere mehr Lastwagen als letztlich von den Vereinten Nationen abgefertigt und weitergeleitet würden, lautet die Darstellung von Cogat.

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte sich gestern während ihres Besuchs in Israel für deutlich mehr Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet ausgesprochen - konkret 500 Lastwagen am Tag. So viele LKW mit humanitären Gütern fuhren vor Kriegsbeginn täglich in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer. Baerbock forderte in Israel dafür auch die Öffnung weiterer Grenzübergänge.

Israel hatte den Übergang Kerem Schalom Mitte Dezember geöffnet, um die Einfuhr von mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Gebiet zu ermöglichen. Vor dem Gaza-Krieg diente Kerem Schalom als Warenübergang in den Gazastreifen. Nach Protesten von Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegen die Einfuhr von Hilfsgütern in das Gebiet hat Israel den Grenzübergang kürzlich zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Damit wollte das Militär Demonstranten daran hindern, die Einfuhr von Lkw nach Gaza zu blockieren.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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