Vier Fehler: So richtet Ankara eigene Urlaubsbranche zugrunde
Erstens: die Einmischung in die Syrien-Krise. Dies hatte zur Folge, dass 2,7 Millionen Syrer in die Türkei flüchteten, in der Ägäis kreuzten zahlreiche Schmugglerschiffe auf, es kam immer wieder zu Unglücken mit vielen Todesopfern, so dass die Ägäis schließlich zum „Meer des Todes“ wurde.
„Wer geht jetzt noch baden, wenn auf dem Meeresgrund Kinderleichen liegen?“
Zweitens: Ankara habe lange Zeit vor dem Erstarken der Dschihadisten die Augen verschlossen und für die Terroristen gar eine Hintertür offen gehalten.
„Jetzt treibt der Islamische Staat (Daesh) schon in der Türkei sein Unwesen, wobei nicht selten Ziel Ausländer seiner Anschläge werden.“
Drittens: mehrere Fehlentscheidungen gegenüber Russland. Zuerst wurde wegen einer unwesentlichen Luftraumverletzung ein russischer Kampfjet abgeschossen. Durch die nachfolgenden Versuche, sich zu rechtfertigen und den Russen die Schuld zu geben, sei die Situation noch schlimmer geworden.
„Wir ruinierten die Beziehungen zu den Russen, die unsere Urlaubsbranche auf den Beinen aufrechtgehalten hatten.“
Und schließlich viertens: Die Regierung in Ankara habe nichts dafür getan, um den Krieg gegen die Arbeitspartei von Kurdistan (PKK) zu verhindern und die Kurdenfrage friedlich beizulegen. Jetzt herrsche im Land Chaos, die Bilder von den türkischen Straßen riefen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg wach. Unter diesen Umständen sei nicht weiter verwunderlich, dass keine Urlauber mehr in die Türkei strömen.