USA melden vierten Vogelgrippe-Fall bei Menschen

  04 Juli 2024    Gelesen: 347
USA melden vierten Vogelgrippe-Fall bei Menschen

Fachleute weltweit sind alarmiert: Bereits zum vierten Mal infiziert sich in den USA ein Mensch mit der Vogelgrippe. Nach Texas und Michigan ist nun eine Milchviehfarm in Colorado der Ursprung der Ansteckung. Die Gesundheitsbehörde arbeitet an einer Risikobewertung.

Zum vierten Mal innerhalb weniger Monate ist in den USA ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt, nachdem er Kontakt mit infizierten Milchkühen hatte - diesmal im Bundesstaat Colorado. Wie bei den bisherigen Fällen habe die Frau in einem Milchviehbetrieb gearbeitet und sei dort Kühen ausgesetzt gewesen, bei denen das H5N1-Virus nachgewiesen worden sei, teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit. Im April war ein erster Vogelgrippe-Fall bei einem Arbeiter einer Milchvieh-Farm in Texas bekannt geworden, anschließend wurden zwei weitere Fälle in Michigan gemeldet.

Die Patientin in Colorado habe lediglich leichte Symptome der Vogelgrippe an den Augen gezeigt und ein antivirales Medikament erhalten. Seitdem habe sie sich erholt, hieß es. Die CDC rief jedoch erneut zu Vorsichtsmaßnahmen für Farmarbeiter auf, die mit infizierten Kühen in Kontakt kommen. Hinsichtlich des Falls in Colorado würden "weitere genetische Analysen" vorgenommen, um mögliche Virus-Varianten zu erkennen, was "die Risikobewertung" der Behörde für die Bevölkerung "ändern könnte".

Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den vergangenen Monaten zunehmend auf Säugetiere übergegriffen, unter anderem auf Milchvieh in den USA. In mehreren US-Bundesstaaten sind zahlreiche Kuhherden infiziert, die Epidemie wurde erstmals im März festgestellt.

Drosten: Alle Fachleute sind besorgt

Auch mehrere Menschen infizierten sich bereits, was Befürchtungen einer drohenden Pandemie weckte. Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, bezeichnete angesichts der Ausbreitung von H5N1 in den USA das Vogelgrippevirus als möglichen Auslöser für eine kommende Pandemie. Der Erreger sei letzter Zeit in Milchviehbeständen in den USA aufgetreten und dort "sogar schon in Milchprodukten im Handel aufgetaucht", sagte Drosten am Wochenende. "So etwas hat es vorher noch nicht gegeben, solche extrem großen Ausbrüche bei Kühen - alle Fachleute sind besorgt."

Für eine genauere Einschätzung fehle allerdings eine bessere Dateneinsicht, erläuterte der Virologe. "Wir wissen noch nicht, wie häufig sich Menschen infizieren, die mit diesen infizierten Kühen zu tun haben." Wünschenswert sei, dass in den USA jetzt entschlossen vorgegangen werde.

Quelle: ntv.de, mau/AFP


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