Guatemala mobilisiert Truppen im Grenzgebiet zu Belize
Guatemala beklagt eine "aggressive Einstellung" des belizischen Militärs, das durch "Gewaltakte" den bilateralen Beziehungen schade. Laut der guatemaltekischen Führung war der 13-Jährige am Mittwoch getötet worden, als er mit seinem Vater und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder im Grenzort San José Las Flores die Felder bestellte. Demnach sollen belizische Soldaten in den Vorfall verwickelt sein.
Die Regierung in Belize erklärte dagegen, Sicherheitskräfte hätten bei Ermittlungen zu illegalen Landräumungen im Westen des Landes einen Verdächtigen aus Guatemala festgenommen. Dabei seien sie unter Beschuss gekommen und hätten in Notwehr zurückgefeuert. Beim Rückzug hätten die Soldaten die Leiche des Jungen entdeckt und sie für eine Obduktion nach Belize-Stadt gebracht.
Streit seit mehr als 150 Jahren
Guatemalas Präsident Jimmy Morales sprach von einer "feigen und exzessiven Attacke". Er habe seinen Botschafter in Belize für Beratungen zurückbeordert. Belizes Ministerpräsident Dean Barrow wies Morales` Darstellung indes zurück. Dass derzeit guatemaltekische Truppen in den Grenzgebieten mobilisiert würden, verstärke die Spannungen nur zusätzlich, teilte die Regierung in Belmopan mit.
Der Verbund Organisation Amerikanischer Staaten hat sich inzwischen auf Bitten beider Regierungen in den Fall eingeschaltet. Er will den Tod des Jungen untersuchen lassen.
Der Grenzstreit zwischen Guatemala und Belize reicht 150 Jahre zurück. Zwar erkannte Guatemala die im Jahr 1981 erlangte Unabhängigkeit Belizes von Großbritannien an. Allerdings beansprucht das größere Land weiterhin Teile von Belize für sich.