Die Geldgeber stammen demnach aus den USA, Europa und Japan – darunter seien JP Morgan, HSBC und Bank of Tokyo-Mitsubishi, die alle jeweils rund 1,3 Milliarden Dollar ausliehen. Saudi-Arabien zahle für den Kredit einen Aufschlag, der um 1,2 Prozentpunkte über dem Referenzzinssatz Libor liege, sagten zwei Insider. Interessierte Banken mussten mindestens 500 Millionen Dollar bieten, um am Kredit beteiligt zu werden.
Dem Königreich macht der stark gefallene Ölpreis zu schaffen, der ein Loch in die Haushaltskasse gerissen hat. Seit Ende 2014 musste Saudi-Arabien Dollar-Devisenbestände in Höhe von rund 150 Milliarden Dollar verkaufen. Das Haushaltsdefizit wird im laufenden Jahr nach Angaben von Financial Times rund 19 Prozent betragen. Zudem herrschen im saudischen Finanzsystem große Spannungen, weil die Banken heimische Unternehmen stützen und der Regierung Anleihen abkaufen müssen.
Der Schritt markiert einen vorläufigen Wendepunkt in den Finanzbeziehungen des Königreichs zum Ausland. Bislang war Riad meistens als Geldgeber statt als Nehmer aufgetreten. „Mit dem Kredit testet Saudi-Arabien das Marktumfeld und baut sich ein Profil eines Kreditnehmers auf. Dies führt zu einem Wandel von einer Gebernation hin zu einer Nehmernation. Es ist ein wichtiger Moment des Wandels in den Kapitalmärkten“, sagte ein Repräsentant des amerikanischen Vermögensverwalters BlockRock.
Saudi-Arabien könnte außerdem bald noch eine Anleihe begeben, um an frisches Geld zu kommen. Weder das Finanzministerium noch die Zentralbank und die Geldhäuser wollten sich auf Nachfrage zu dem Geschäft äußern. Der aktuelle Kredit wird am Markt als ein vorbereitendes Element einer künftigen Anleihe betrachtet.
Auch Katar und der Oman mussten sich aufgrund der niedrigen Preise für Rohöl in diesem Jahr schon Geld in Milliardenhöhe leihen. Das Emirat Abu Dhabi bereitet derzeit mit Bank of America Merrill Lynch, JPMorgan und Citigroup seine dritte internationale Anleihe vor.
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