Nach einer fehlgeschlagenen Landung einer Falcon 9 haben die US-Behörden ein Startverbot für die Rakete des Konzerns SpaceX verhängt. Der Vorfall vom Mittwoch müsse untersucht werden, teilte die Luftfahrtbehörde FAA mit. Zuvor hatte eine unbemannte zweistufige Falcon 9 des Raumfahrtunternehmens von Tesla-Chef Elon Musk erfolgreich Satelliten für den Internet-Dienst Starlink in den Weltraum gebracht. Die wiederverwertbare erste Stufe kippte jedoch beim Versuch, auf einem Drohnenschiff zu landen, ins Meer.
Die Falcon 9 ist eigentlich sehr zuverlässig. Auch im Juli wurde allerdings ein 15-tägiges Startverbot für die Rakete verhängt, weil es rund eine Stunde nach dem Start zu Triebwerksproblemen gekommen war. Die Panne hatte dazu geführt, dass die an Bord befindlichen 20 Satelliten für Musks Satelliten-Internetdienst Starlink nicht in der geplanten Umlaufbahn ausgesetzt werden konnten und wenig später in der Atmosphäre verglühten. Nach einer Untersuchung sprach Musk von einem Flüssigsauerstoff-Leck, das durch einen Riss in einer mit einem Drucksensor verbundenen Leitung verursacht worden sei.
Die Falcon 9 ist gegenwärtig die wichtigste Rakete von SpaceX und wird im Westen etwa regelmäßig von der US-Raumfahrtbehörde NASA eingesetzt. Vor der Panne im Juli hatte sich die letzte im September 2016 ereignet, als die Falcon 9 auf der Startrampe explodierte. Anschließend folgte eine Serie von 367 erfolgreichen Starts, mit der sich SpaceX die Vorreiterrolle in der Branche gesichert hatte. "Wir wussten, dass diese unglaubliche Serie irgendwann enden musste", sagte Tom Mueller, der ehemalige Vizepräsident für Antriebssysteme und der Entwickler der Triebwerke. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Team das Problem beheben und den Zyklus wieder beginnen werde.
Zahlreiche Länder und Raumfahrtunternehmen setzen auf das privat geführte Unternehmen, um ihre Satelliten und Astronauten ins All zu schicken. Im Auftrag der NASA transportiert SpaceX regelmäßig Astronauten und Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS. Das Raumfahrtunternehmen soll im nächsten Jahr auch zwei Astronauten zur Erde zurückbringen, die Anfang Juni mit einem krisengeplagten Raumfahrzeug von Boeing ins All gebracht wurden und seitdem auf der ISS festsitzen. Branchenkenner schätzen den Wert von SpaceX auf etwa 200 US-Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, chr/rts
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