Italiens Innenminister Angelino Alfano hatte die österreichischen Pläne zum Bau eines 400 Meter langen Zauns am Brenner-Pass als inakzeptabel kritisiert. Die Grenzkontrollen seien "rausgeschmissenes Geld".
Das Vorgehen der Wiener Regierung sei umso unverständlicher, weil die Zahl der über Italien nach Österreich kommenden Flüchtlinge derzeit so niedrig sei wie seit Jahren nicht mehr. Alfano kündigte an, Italien werde in Zukunft mehr Personal einsetzen, um die Migrationsströme in Richtung Brenner auf den Straßen und in den Zügen stärker zu kontrollieren.
Alfano traf sich am Donnerstag mit seinem österreichischen Kollegen Wolfgang Sobotka, der am Freitag in Berlin erwartet wird. Dort soll es zu einem Treffen mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière kommen.
Österreichs Außenminister Kurz sagte, man wolle nach der Balkanroute nun auch die Südroute sichern. "Wenn klar ist, dass der Weg nach Mitteleuropa nicht mehr offen ist, dann wird es auch weniger Menschen geben, die ein Interesse haben, nach Mitteleuropa zu kommen", erklärte Kurz.
Österreich hatte zuvor erklärt, dass Grenzkontrollen am Brenner, dem wichtigsten italienisch-österreichischen Grenzübergang, abhängig vom Flüchtlingsandrang jederzeit starten könnten. Österreich erwartet von Italien, dass es ankommende Migranten nicht ungehindert in Richtung Norden weiterreisen lässt.
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