Musk: Teslas Robotaxi soll in "fünf, sechs Monaten" fahren

  30 Januar 2025    Gelesen: 93
  Musk: Teslas Robotaxi soll in "fünf, sechs Monaten" fahren

Teslas Geschäftszahlen enttäuschen. Trotzdem löst Elon Musk Begeisterung an der Börse aus. Der Chef des Autobauers kündigt an, dass seine fahrerlosen Robotaxis bald schon auf US-Straßen rollen sollen. Das System will er auch anderen Herstellern verfügbar machen.

Tesla-Chef Elon Musk schürt Hoffnungen auf autonom fahrende Autos aus seinem Unternehmen schon in diesem Jahr. Dies sei keine "weit entfernte und mythische" Träumerei, "es ist buchstäblich fünf, sechs Monate entfernt", sagte Musk. Die Technologie sei den Kinderschuhen entwachsen, so der Tesla-Chef nach Vorlage der Geschäftszahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr.

Ab Juni werde der Dienst gegen Bezahlung in Austin im Bundesstaat Texas in Betrieb gehen. Ein Fahrer sei dann nicht mehr nötig. Ab 2026 und in den Jahren danach werde das Geschäft dann abheben, sowohl in den USA als auch in "den meisten Ländern" international. "Es gibt kein Unternehmen, das bei der Künstlichen Intelligenz so weit ist wie Tesla", sagte Musk.

Auch in anderen Regionen in den USA dürfte das System Full Self-Driving (FSD) für den fahrerlosen Betrieb bald zugelassen werden, sagte Musk. Er plant deshalb, das Angebot bis Jahresende auch in Kalifornien und mehreren anderen Regionen zu starten. "Wir wollen nur einen Zeh ins Wasser halten, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist, dann noch ein paar weitere Zehen ins Wasser halten, dann einen Fuß ins Wasser halten, wobei die Sicherheit der Öffentlichkeit und der Fahrzeuginsassen oberste Priorität hat", erklärte Musk sein Vorgehen zur Bereitstellung des Dienstes.

Anders als bei anderen Unternehmen, die am autonomen Fahren arbeiten, setzt Tesla bei FSD ausschließlich auf Kameras und verzichtet auf sonst übliche Radar- und Lidar-Systeme. Funktioniert das, hätte Tesla einen enormen Kostenvorteil.

Doch Experten befürchten Abschläge bei der Sicherheit, denn die auch unter dem Namen Lidar bekannten Laser-Radare tasten die Umgebung der Fahrzeuge ab, wie es Kameras nicht vermögen. Musk hingegen bekräftigte seine Position: "Menschen fahren, ohne Laserstrahlen aus ihren Augen herauszuschießen."

Bislang ist das System lediglich als Fahrerassistenzsystem zugelassen. Das bedeutet, dass der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug behalten muss. Zugleich zeigte sich Musk offen dafür, die Software auch an andere Hersteller zu verkaufen. "Es gibt signifikantes Interesse einer Reihe von Autobauern an Lizenzen."

Teslas Autogeschäft schwächelt

An der Börse wurden die Hoffnungen auf einen Durchbruch beim autonomen Fahren mit Kursgewinnen quittiert: Die Aktien legten im nachbörslichen Handel 4,7 Prozent zu. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat das Unternehmen deutlich an Börsenwert gewonnen.

"Die Leute lesen aus den Zahlen, dass FSD und Robotaxis potenziell in den nächsten paar Jahren auf dem Zettel stehen", sagte Will Rhind, Chef des ETF-Fondsanbieters GraniteShares. Musk hatte das Cybercab, ein zweisitziges Fahrzeug ohne Lenkrad oder Pedale, im Oktober 2024 vorgestellt.

Das Autogeschäft des Unternehmens schwächelt allerdings derzeit. Der Nettogewinn brach im vergangenen Geschäftsjahr um die Hälfte auf 7,1 Milliarden Dollar ein, der Umsatz verharrte bei knapp 98 Milliarden Dollar. Darin spiegelt sich unter anderem der Preiskrieg bei Elektroautos in China wider.

Tesla leidet unter der Nachfrageflaute nach Elektroautos in wichtigen Märkten in den USA und Europa und verzeichnete 2024 erstmals in seiner Geschichte einen Absatzrückgang. Eine Rolle spielt dabei auch das vergleichsweise alte Angebot von Tesla, während Wettbewerber wie die chinesische BYD oder etablierte Autobauer wie BMW oder Volkswagen mit immer neuen Modellen angreifen.

Für das laufende Jahr setzt Tesla unter anderem auf eine neue Version seines Verkaufsschlagers Model Y, die kürzlich auf den Markt kam. In der ersten Jahreshälfte soll zudem ein günstigeres Einstiegsfahrzeug vorgestellt werden. Für 2025 sei wieder etwas Wachstum in Sicht, erklärte das Unternehmen. Die Prognose von einem Plus zwischen 20 und 30 Prozent, von der Musk Ende 2024 gesprochen hatte, wiederholte Tesla nun jedoch nicht.

Die Geschäftszahlen für 2024 seien kein gutes Vorzeichen für das laufende Jahr, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR Center Automotive Research. "Die Wachstumsstory hinkt." In Europa drückten die vielen negativen Äußerungen von Musk auf dem Absatz. "Den Markt für Elektroautos in USA kann man mit der neuen Gas-Guzzler-Politik von US-Präsident Trump und dem Einstampfen von Subventionen für den Kauf von Elektroautos vergessen und in China ist ein harter Preiskampf", fügte er an. "Kein gutes Omen für Tesla im Jahr 2025."

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts/DJ


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