Das Außenhandelsdefizit der USA ist im vergangenen Jahr um mehr als 17 Prozent angestiegen. Der Wert der Importe überstieg den der Exporte um 918,4 Milliarden US-Dollar (rund 882 Milliarden Euro), wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Der Importüberschuss ist dem neuen US-Präsidenten Donald Trump ein Dorn im Auge, er begründet damit in Teilen seine harte Zollpolitik.
Trump hatte am Wochenende Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada angeordnet, den Freihandelspartnern der USA. Kurz bevor die Zölle in der Nacht zum Dienstag in Kraft treten sollten, vereinbarte er mit den Regierungen der beiden Nachbarländer jeweils einen Aufschub um 30 Tage. Gleichzeitig angeordnete zusätzliche Zölle auf chinesische Importe traten dagegen wie geplant in Kraft. China reagierte mit Gegenmaßnahmen.
Vorrangig geht es in dem Streit mit den drei wichtigsten Handelspartnern der USA um den Drogenschmuggel in die USA und die illegale Migration, die Trump unterbunden sehen will. Er kritisiert regelmäßig jedoch auch die hohen Importüberschüsse.
Den nun veröffentlichten neuen Daten des Handelsministeriums zufolge wuchs das Handelsdefizit der USA zum Jahresende hin noch schneller als im Gesamtjahr. Im Dezember legte der Importüberschuss demnach um 25 Prozent auf 98,4 Milliarden Dollar zu. Viele Importeure haben Waren vorab bestellt, um den angedrohten Zollerhöhungen zu entgehen. 2023 lag das Minus noch bei knapp 785 Milliarden Dollar und damit rund 17 Prozent niedriger.
In der Volkswirtschaftslehre werden Strafzölle kritisch gesehen. Diese haben auch Folgen für das eigene Land. Denn: Mit Zöllen reduzieren die USA auch die heimische Nachfrage nach ausländischen Produkten. Das wertet den Dollar tendenziell auf. Die Folge: US-Produkte werden im Ausland teurer und unattraktiver.
Quelle: ntv.de, ses/rts/AFP
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