Amazons Cloud-Geschäft verfehlt Erwartungen

  07 Februar 2025    Gelesen: 73
  Amazons Cloud-Geschäft verfehlt Erwartungen

"Die bisher beste Weihnachtssaison" sorgt für ein überraschend starkes Quartalsergebnis des Handelsriesen Amazon. Dennoch fällt die Aktie. Weil das Cloud-Geschäft hinter den Erwartungen zurückbleibt und der Ausblick auf das erste Quartal enttäuscht.

Die Kauflust der Verbraucher hat Amazon ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. Konzernchef Andy Jassy freute sich über "die bisher beste Weihnachtssaison". Doch während der Online-Handel boomte, blieb das Cloud-Geschäft hinter den Erwartungen zurück. Auch der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte. Amazon-Aktien fiel nachbörslich um mehr als vier Prozent.

Amazons Umsatz stieg im letzten Quartal 2024 auf Jahressicht um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden Dollar. Besonders der Online-Handel übertraf die Prognosen mit 75,6 Milliarden Dollar um eine Milliarde. Amazon Web Services (AWS) wuchs um fast ein Fünftel auf 28,8 Milliarden Dollar – Analysten hatten aber noch mehr erwartet. "So etwas will der Markt nicht hören", kommentierte Portfolio-Manager Daniel Morgan von Synovus - schon gar nicht angesichts der neuen Konkurrenz durch KI-Startups wie DeepSeek.

Das chinesische Startup DeepSeek wirbelt den Markt auf: Seine KI-Technologie ist nach eigenen Angaben nicht nur deutlich günstiger in der Entwicklung, das Programm soll zudem weniger Rechenpower brauchen als ChatGPT oder Gemini - bei vergleichbarer Leistungsfähigkeit. Anleger fragen sich nun, ob Milliarden-Investitionen in immer neue KI-Rechenzentren wirklich rentabel sind.

Auch Microsoft und Google hatten zuletzt schwächere Cloud-Zahlen vorgelegt. Dennoch halten die großen US-Technologiekonzerne unisono an ihren Ausbauplänen fest. Microsoft argumentiert, dass günstigere KI-Modelle die Nachfrage nach Rechenleistung eher steigern als senken.

Für das erste Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz zwischen 151 Milliarden und 155,5 Milliarden Dollar – weniger als die von Analysten erhofften 158 Milliarden. Der Konzern verwies auf Wechselkurseffekte und einen zusätzlichen Arbeitstag im Vorjahreszeitraum, der damals 1,5 Milliarden Dollar extra einbrachte.

Quelle: ntv.de, lwe/rts


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