Kurz vor wichtigen Gesprächen zwischen ranghohen Vertretern der Ukraine und den USA in Saudi-Arabien ist die russische Hauptstadt Moskau Ziel größerer nächtlicher ukrainischer Luftangriffe geworden. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram mit, dass die russische Flugabwehr den "massiven Angriff feindlicher Drohnen weiterhin" abwehre. In einer separaten Mitteilung fügte er hinzu, dass in der Nacht 58 Drohnen abgeschossen worden seien.
Nach Angaben des Gouverneurs der Region Moskau, Andrei Worobyow, ist ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Mehrere Wohnungen wurden demnach beschädigt. Die Bewohner von sieben Wohnungen hätten zudem evakuiert werden müssen, so Worobyow auf Telegram.
Mindestens elf der Drohnen seien in den Bezirken Ramenski und Domodedowo, unmittelbar in der Umgebung von Moskau, abgeschossen worden, sagte Sobjanin. Er gab nicht an, wo genau die anderen Drohnen abgefangen wurden, sondern sagte nur, dass sie "in Richtung Moskau flogen". Baza, ein Nachrichten-Telegram-Kanal, der den russischen Sicherheitsdiensten nahesteht, und andere russische Telegram-Kanäle zeigen Videos von mehreren brennenden Wohnungen rund um Moskau.
Nach dem Abschuss der Drohnen ist der Flugverkehr auf zwei Moskauer Flughäfen - Domodedowo und Schukowski - eingestellt worden. Angriffe auf das Hunderte Kilometer von der Grenze entfernte Moskau sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor drei Jahren selten.
Selenskyj-Teilnahme an Gespräche ist offen
Die US-ukrainischen Gespräche in Saudi-Arabien über Pläne für eine Waffenruhe finden vor dem Hintergrund einer radikalen Kehrtwende der USA in ihrer Ukraine-Politik seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar statt. Kiew hofft nach Washingtons Annäherung an die Positionen des Kreml auf die Wiederaufnahme der US-Unterstützung für die Ukraine.
Die Gespräche in Saudi-Arabien finden zwischen ranghohen Vertretern statt: Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf seinerseits am Montagnachmittag am Verhandlungsort Dschidda ein, doch es ist unklar, ob er an den Gesprächen mit der US-Delegation teilnimmt.
Bei einem Treffen von Selenskyj mit Trump im Weißen Haus war es zuvor zu einem Eklat gekommen. Anfang März setzte Trump zudem die US-Militärhilfen für die Ukraine aus. Trump verlangt von Selenskyj Zugeständnisse, um den seit drei Jahren andauernden Krieg zu beenden.
Quelle: ntv.de, als/AFP/AP/rts
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