Deutschland ist bei Asylanträgen nicht mehr EU-Spitzenreiter

  06 April 2025    Gelesen: 133
  Deutschland ist bei Asylanträgen nicht mehr EU-Spitzenreiter

Seit Jahren ist Deutschland in der EU das wichtigste Zielland für Geflüchtete. Das scheint sich nun zu ändern. In den letzten drei Monaten wurden die meisten Asylanträge woanders gestellt.

Deutschland ist bei den Asylanträgen erstmals seit Jahren nicht mehr Spitzenreiter innerhalb der EU. Dies geht aus einem Bericht der "Welt am Sonntag" unter Berufung auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) zu Asylanträgen im ersten Quartal des laufenden Jahres hervor.

Die meisten Asylanträge wurden demnach zwischen dem 1. Januar und dem 31. März in Frankreich gestellt, dort waren es 40.871. Dahinter folgen Spanien und Deutschland. In Deutschland lagen demnach im ersten Quartal des Jahres 37.387 Asylanträge vor - ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent. Schlusslichter seien Ungarn mit 22 Asylanträgen und die Slowakei mit 37 Anträgen.

Anstieg bei Venezolanern

Die meisten Schutzsuchenden in der EU sowie der Schweiz und Norwegen kamen der Zeitung zufolge aus Venezuela, gefolgt von Asylsuchenden aus Afghanistan und Syrien. Insgesamt stieg die Zahl der Asylanträge von Venezolanern im ersten Quartal dieses Jahres um 44 Prozent. Auch die Anträge auf Asyl von Ukrainern, Chinesen und Indern stiegen stark an. Demgegenüber beantragten Menschen aus Syrien, Kolumbien und der Türkei in diesem Zeitraum deutlich weniger Asyl.

Wie aus den Zahlen weiter hervorgeht, wird mehr als jeder zweite Asylantrag von Syrern innerhalb der EU, Norwegen und der Schweiz in Deutschland gestellt. Insgesamt kam ein Viertel aller Asylanträge hierzulande von Syrern, gefolgt von Afghanen und Türken. Frankreich ist unterdessen zum Zielland Nummer eins für Ukrainer geworden.

Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat derweil für einen generellen Aufnahmestopp von Migranten aus Kriegs- und Krisengebieten plädiert. "Wir stellen letztlich infrage, ob wir Bürgerkriegsflüchtlinge überhaupt aufnehmen müssen, oder ob diese Menschen nicht besser in angrenzenden Bereichen der Krisenregionen verbleiben sollten", sagte DLT-Präsident Achim Brötel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er sprach sich für Grenzschließungen aus. Überdies erwarte er von der künftigen Bundesregierung, "dass sie dafür sorgt, dass Flüchtlinge innerhalb der EU gerechter verteilt werden", so der CDU-Politiker.

Quelle: ntv.de, ino/mpe/AFP


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