UN: Kinder müssen im Müll nach Essen suchen

  02 Mai 2025    Gelesen: 109
  UN: Kinder müssen im Müll nach Essen suchen

Seit zwei Monaten lässt Israel keine Nahrungsmittel, Medikamente oder andere lebenswichtige Güter mehr in den Gazastreifen. Die Folgen sind katastrophal. Viele Menschen hungern und leben unter unvorstellbaren Bedingungen. Die Vereinten Nationen schlagen Alarm.

Humanitäre Helfer appellieren an die internationale Gemeinschaft, die von Israel im Gazastreifen verhängte Blockade von Hilfsgütern zu durchbrechen. Sie beschreiben verheerende Lebensbedingungen: Hungrige Kinder suchten in Abfallbergen nach Essensresten und Brennmaterial, berichtete die Sprecherin des UN-Nothilfebüros in Gaza-Stadt, Olga Cherevko. Durch das Verbrennen von Plastik entstehe überall gefährlicher Rauch. Sie sehe in den Straßen unterernährte Kinder. In ihrer Verzweiflung griffen Menschen inzwischen immer öfter die wenigen Lastwagen an, in denen Wasser oder Nahrungsmittel vermutet werden.

"Die internationale Gemeinschaft hat die Wahl: Entweder sie schaut sich weiterhin die grausamen Bilder des erstickten und ausgehungerten Gazastreifens an oder sie bringt den Mut und die Moral auf, Entscheidungen zu treffen, die diese gnadenlose Blockade durchbrechen", sagte Cherevko. "Die Menschen in Gaza haben keine solche Wahl. Ihr Schicksal hängt von unserer gemeinsamen Verantwortung zum Handeln ab."

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt, dass die Menschen kaum noch überleben könnten. Am IKRK-Feldkrankenhaus gingen Nahrungsmittel und medizinische Produkte zur Neige. Wasserleitungen seien kaputt und Lastwagen zur Abwasserentsorgung zerstört worden. Israel sei als Besatzungsmacht verpflichtet, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken, so das IKRK. Es wacht über die Genfer Konventionen, die den Umgang mit Zivilisten in bewaffneten Konflikten regeln. Das IKRK verlangte auch die Freilassung der israelischen Geiseln.

Israel hat seit zwei Monaten keine Nahrungsmittel, Medikamente oder andere lebenswichtige Güter mehr in den Gazastreifen gelassen. Es will nach eigenen Angaben die dort herrschende islamistische Hamas unter Druck setzen, damit sie die verbliebenen Geiseln freilässt. Der Gaza-Krieg, ausgelöst vom verheerenden Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, dauert inzwischen seit mehr als eineinhalb Jahren an.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa


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