Die Stadt Scheki (Şəki) im Norden Aserbaidschans, rund 300 Kilometer von Baku entfernt, ist bekannt für ihr jahrhundertealtes Kunsthandwerk und trägt in diesem Jahr den Titel kulturelle Hauptstadt der türkischen Welt. Gefeiert wird die Tradition mit einer Reihe von Festivals, die Instrumente, Kunsthandwerk und Kultur ins Rampenlicht stellen.
Ayaz Mecidov ist Instrumentebauer und gibt uns eine kleine Kostprobe. “Das ist ein uraltes aserbaidschanisches Instrument namens Tar. Der Klangkörper ist aus Maulbeerholz, Hals und Kopf sind aus Walnuss. Der Resonanzkörper ist mit Kalbshaut bespannt.”
Maarif Aliyev kommt aus einem Dorf namens Lahic und ist Kupferschmied. Das Handwerk wird in seiner Familie seit Generationen an die männlichen Nachkommen weiter gereicht.
Maarif Aliyev: “Das ist sehr zeitaufwendig, je nach Größe des Objekts. Allein diesen Becher herzustellen dauert einen Tag, zwei weitere die Verzierung. Für einen Teller brauche ich noch viel länger.”
Maria Korenyuk, euronews: “Hier wird ein traditionelles Gericht namens Kutaby zubereitet, frittierte Teigtaschen, wahlweise mit Gemüse, Fleisch oder Kürbis gefüllt.”
Beim Stricken wird gesungen. So geht die Arbeit leichter von der Hand, sagen die Frauen.
Zahide Aliyeva: “Wir waschen, trocknen und kämmen die Schurwolle. Alles Unnötige wird aussortiert. Dann wird die Wolle gesponnen und daraus stricken wir Socken.”
Bekannt ist die Region um Scheki auch für ihre bunten Glasfenster mit kunstvollen Holzrahmen, erklärt Tofig Resulov. “Die einzelnen Holzsegmente werden mit einander verknüpft. Dann setze ich das Glas ein. Wenn ich mich nur um einen Millimeter vertue, klappt gar nichts mehr.”
Dieselbe Technik wurde bei der Verzierung eines der architektonischen Schmuckstücke der Stadt Scheki verwendet. Der Khanspalast stammt aus 18. Jahrhundert und ist zusammen mit dem historischen Teil der Stadt Kandidat für die Welterbeliste der UNESCO.
Abulfas Garayev, Minister für Kultur und Tourismus: “Ein historisches Denkmal wie dieses auf die Liste des Welterbes zu setzen ist nur normal. Grund genug, sich an ihm zu erfreuen und es zu erhalten!”
Die Entscheidung der UNESCO wird für Ende 2016 Anfang 2017 erwartet.
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