Apple-Manager lässt Aktie des Google-Konzerns absacken

  08 Mai 2025    Gelesen: 61
  Apple-Manager lässt Aktie des Google-Konzerns absacken

Jahrelang ist googeln der Standard bei der Internet-Suche. Doch nun nutzen immer mehr Menschen KI dafür. Ein Apple-Manager liefert jetzt Hinweise darauf, dass der Konzern darauf reagieren will. Anleger reagieren heftig.

Ein ranghoher Apple-Manager hat mit wenigen Sätzen im Gerichtssaal die Aktie des Google-Konzerns Alphabet auf eine steile Talfahrt geschickt. Der bei Apple fürs Dienstleistungsgeschäft zuständige Manager Eddy Cue sagte unter anderem, der iPhone-Konzern wolle künftig die neue KI-Suche zusätzlich zu Google in seinen Web-Browser Safari integrieren. Das Alphabet-Papier ging daraufhin mit einem Minus von 7,51 Prozent aus dem US-Handel.

Zudem gab es laut Cue im April erstmals einen Rückgang bei der klassischen Web-Suche in Safari. Er führte dies darauf zurück, dass Nutzer stattdessen Software mit Künstlicher Intelligenz befragten, wie der Finanzdienst Bloomberg aus dem Gerichtssaal berichtete. Google konterte, dass die Gesamtzahl von Suchanfragen von Apple-Geräten und Plattformen weiterhin steige. In dem Prozess geht es um eine Wettbewerbsklage der US-Regierung gegen Google.

Die Frage, ob KI-Chatsysteme wie ChatGPT oder Perplexity die Dominanz von Google bei der Web-Suche sprengen könnten, steht schon länger im Raum. Der Internet-Konzern meldet bisher aber Quartal für Quartal Wachstum in seinem Suchmaschinengeschäft. Durch Cues Worte sahen sich viele Anleger nun jedoch in ihren Sorgen bestätigt und stießen die Alphabet-Aktie ab. Werbung im Umfeld von Suchanfragen ist nach wie vor die wichtigste Geldquelle des Konzerns. Joe Terranova von der Investmentfirma Virtus bezeichnete das Geschäft im US-Sender CNBC als den "Goldesel" von Alphabet.

Unterdessen arbeitet Google auch selbst daran, Antworten auf Suchanfragen mit von Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen zu ergänzen. Und mit der Software Gemini konkurriert Google direkt mit ChatGPT und anderen KI-Chatbots.

Kein iPhone mehr in zehn Jahren?

Ein zentraler Punkt der verhandelten Klage in dem Kartellverfahren sind die Deals, dank denen Apple und der Firefox-Entwickler Mozilla Milliarden von Google dafür bekommen, dass in den Web-Browsern Google als Standard-Suchmaschine voreingestellt wird. Die US-Regierung argumentiert, diese Vereinbarungen zementierten Googles Dominanz und müssten verboten werden. Apple brachte der Deal laut Aussagen vor Gericht allein 2022 rund 20 Milliarden Dollar ein.

Analysten zufolge macht dies etwa 36 Prozent der Suchanzeigeneinnahmen aus, die Google über den Browser generiert. "Der Verlust der Exklusivität bei Apple dürfte sehr schwerwiegende Folgen für Google haben, selbst wenn keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden", sagte D.A. Davidson-Analyst Gil Luria und verwies auf Googles hohen Marktanteil, der fast einem Monopol gleichkomme.

Die Talfahrt der Google-Aktie drängte eine andere potenziell explosive Äußerung Cues in den Hintergrund. "So verrückt das klingt, könnte man in zehn Jahren kein iPhone mehr brauchen", zitierte Bloomberg den Apple-Manager. Auch hier verwies Cue auf den Technologie-Wandel durch KI. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt und der Treiber für die hohen Milliardengewinne.

Quelle: ntv.de, sba/dpa


Tags:


Newsticker