Gasriese Jupiter war laut Studie einst doppelt so groß

  26 Mai 2025    Gelesen: 159
  Gasriese Jupiter war laut Studie einst doppelt so groß

Eine neue Studie zeigt, dass Jupiter kurz nach der Entstehung des Sonnensystems doppelt so groß war wie heute. Auch sein Magnetfeld war deutlich stärker. Die Erkenntnisse gelangen mit zwei Zeitzeugen - kleinen Monden, die ganz nah an dem Gasriesen ihre Bahnen ziehen.

Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems. Sein Durchmesser ist rund elfmal so groß wie jener der Erde. Doch eine neue Studie enthüllt, dass Jupiter etwa 3,8 Millionen Jahre nach der Bildung der ersten festen Bestandteile des Sonnensystems noch deutlich größer war: im Durchmesser ungefähr doppelt so groß wie heute. Damit hatte er ein Volumen, in das etwa 2000 Mal die Erde hineinpasste. Auch sein Magnetfeld war demnach 50-mal stärker.

Die Autoren der Studie, Konstantin Batygin von Caltech und Fred Adams von der University of Michigan, haben ihre Erkenntnisse im Fachmagazin "Nature Astronomy" veröffentlicht. Die Forscher hatten zuvor die leicht geneigten Umlaufbahnen der kleinen Jupitermonde Amalthea und Thebe analysiert, um Jupiters ursprüngliche Größe und das einstige Magnetfeld zu berechnen.

"Unser Ziel ist es, zu verstehen, woher wir kommen. Die frühen Phasen der Planetenentstehung zu bestimmen, ist für die Lösung dieses Rätsels unerlässlich", sagt Batygin laut einer Mitteilung der Caltech. "Dies bringt uns dem Verständnis näher, wie nicht nur Jupiter, sondern das gesamte Sonnensystem entstanden ist."

Nach 4,5 Milliarden Jahren noch Spuren

Wie sind die Forscher vorgegangen? Die kleinen Monde Amalthea und Thebe kreisen sehr nah um den Jupiter - sogar noch näher als Io, der kleinste und nächstgelegene der vier großen Galileischen Monde. Die Umlaufbahnen der Monde sind leicht geneigt - Batygin und Adams analysierten diese kleinen Abweichungen, um die ursprüngliche Größe des Jupiter zu berechnen. "Es ist erstaunlich, dass selbst nach 4,5 Milliarden Jahren noch genügend Hinweise vorhanden sind, um den physikalischen Zustand des Jupiter zu Beginn seiner Existenz zu rekonstruieren", so Adams.

Die Ergebnisse liefern laut den Forschern wichtige Details zu den bestehenden Theorien der Planetenentstehung. Man geht heute davon aus, dass Jupiter und auch Riesenplaneten um andere Sterne durch sogenannte Kernakkretion entstanden sind: ein Prozess, bei dem ein felsiger und eisiger Kern schnell Gas ansammelt und mit der Zeit zu einem Gasplaneten heranwächst.

Quelle: ntv.de, kst


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