Nordkorea hat die von US-Präsident Trump vorgestellten Pläne für das neue US-Raketenabwehrsystem "Golden Dome" Staatsmedien zufolge scharf verurteilt. Das Außenministerium in Pjöngjang habe das System in einem veröffentlichten Memorandum als "eine sehr gefährliche 'bedrohliche Initiative' bezeichnet", berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Es ziele darauf ab, "die strategische Sicherheit der Atomwaffenstaaten zu bedrohen".
In dem Memorandum beschuldigt Pjöngjang die USA laut KCNA, "wild entschlossen zu sein, den Weltraum zu militarisieren". Den US-Plan bezeichnete das Ministerium demnach als "die Hauptursache für die Auslösung eines globalen nuklearen und weltraumgestützten Wettrüstens". Damit würden die "Sicherheitsbedenken der Atomwaffenstaaten" geschürt und der Weltraum "in ein potenzielles nukleares Kriegsgebiet verwandelt".
US-Präsident Trump hatte weitere Einzelheiten zu dem bereits im Wahlkampf angekündigten Projekt vergangene Woche im Weißen Haus vorgestellt. Dabei bezeichnete er den "Golden Dome" als "sehr wichtig für den Erfolg und sogar das Überleben unseres Landes". Ihm zufolge wird der Abwehrschild nach seiner Fertigstellung in drei Jahren in der Lage sein, Raketen abzufangen, "auch wenn sie von anderen Seiten der Welt aus gestartet werden, und sogar wenn sie aus dem Weltraum gestartet werden".
Nordkorea hat Atomwaffen
Zuvor hatte bereits China der US-Regierung vorgeworfen, mit dem Abwehrschild das "weltweite strategische Gleichgewicht" zu bedrohen. Peking rief Trump zum Verzicht auf das Projekt auf.
Das international weitgehend isolierte Nordkorea verfügt Experten zufolge über Atomwaffen. 2006 führte Pjöngjang seinen ersten Atomtest aus. Wegen seiner Waffenprogramme ist das kommunistisch regierte Land mit einer Reihe von UN-Sanktionen belegt, die 2017 verschärft wurden und nicht zeitlich begrenzt sind.
Trotz der Sanktionierung setzt Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm fort - unter anderem mit Unterstützung von China und Russland. Auch verstößt das Land immer wieder mit Raketentests gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.
Quelle: ntv.de, mau/AFP
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