Bei Toyota denken offenbar viele Menschen an langweilige Autos. Nicht umsonst scheint sich der frühere Toyota-Chef Akio Toyoda dazu bewogen gefühlt zu haben, den Leitspruch auszugeben, nie wieder langweilige Autos zu bauen. Und wie ist das beim kompakten SUV RAV4? Grundsätzlich soll der irgendwo zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelte Allrounder natürlich wenig polarisieren und ist aus diesem Grund nicht allzu aufregend gestaltet - ja, man könnte dazu auch langweilig sagen. Doch auch ein Volkswagen Tiguan besticht eher dadurch, gar nicht bis wenig aufzufallen. So goutiert es schließlich die Zielgruppe.
Allerdings haben die Designer bei der neuen Ausgabe des RAV4 optisch nachgeschärft, ohne aus dem funktionalen Fahrzeug ein besonders auffälliges Objekt zu machen. So schaut die Front nicht mehr traurig drein wie früher, sondern kommt modern und gar leicht großmäulig daher. Das Scheinwerferlayout wirkt modern und orientiert sich am Topseller C-HR; und die bereits beim alten Modell kaskadenartig von der C-Säule bis zum Schweller laufende Sicke haben die Gestalter beim Newcomer stärker herausgearbeitet, was den RAV4 muskulöser erscheinen lässt.
Bei den kantigen Radhäusern dagegen musste das Kreativteam kaum Hand anlegen, die waren nämlich bereits beim Vorgänger schön markant gelungen. Allerdings zieht sich dieser Style im Gegensatz zu früher jetzt wie ein roter Faden auch durch das Interieur. Kombiinstrument, Lenkrad und Schalter - sie alle nehmen die prägnant kantige Architektur auf.
Apropos Architektur. Physische Drucktasten sind auch anno 2025 noch zentraler Bestandteil des RAV4-Bedienkonzepts. In dieser Hinsicht ist der Japaner eben deutlich konservativer als andere Automobilnationen. Hier bekommt jede Fläche, die irgendwie belegbar ist, ihre Knöpfchen. Nichtsdestotrotz kommen auch Digital Natives auf ihre Kosten. Mit Kombiinstrument und zentralem Touchscreen gibt es zusammen über 25 Zoll Monitor. Das passt. Auf dem Display in der Mittelkonsole werden übrigens nicht nur Fahrzeugfunktionen bedient. Neuerdings gibt es auch ein dreidimensionales und damit verbessertes Bild der 360-Grad-Kamera, um den RAV4 sicher und schrammenfrei in eine enge Parklücke bugsieren zu können.
Und unter der Haube? Arbeiten freilich Hybride, wie sollte es bei Toyota auch anders sein. Spannend wird die neu entwickelte Plug-in-Version mit rund 100 Kilometern rein elektrischer Reichweite. Diese rührt aus der inzwischen mit 23 kWh Kapazität ausgestatteten Lithium-Ionen-Batterie.
Und der Konzern hat auch beim Thema Laden auf den Wettbewerb reagiert. Daher besteht ab sofort die Möglichkeit, den Akku mit 50 kW Leistung (Gleichstrom) per CCS-Anschluss zu befüllen. Auf diese Weise kann binnen 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Eine erhöhte Leistung des Elektroaggregats um 22 auf 204 PS soll für souveränes Fahren bürgen, wenn man rein elektrisch unterwegs ist. Die Systemleistung beträgt 304 PS. Nimmt man den Verbrenner dazu, soll der Allradler innerhalb von 5,8 Sekunden auf 100 Sachen beschleunigen.
GR Sport mit völlig anderem Charakter
Apropos Allradantrieb. Wer diesen explizit nicht möchte, bekommt künftig eine 268 PS starke PHEV-Version mit Vorderradantrieb. Darüber hinaus wird der Kunde die Wahl zwischen zwei Vollhybridvarianten haben. Darunter ebenfalls eine mit Vorderradantrieb und 183 PS sowie die Allradausgabe mit 191 PS.
Und wer mit seinem RAV4 ein bisschen dynamischer um die Ecke wetzen möchte, erhält eine sogenannte GR-Sport-Ausführung. Und die kommt nicht nur in den Genuss optischer Kosmetik, sondern erfährt überdies ein veritables Hardware-Update. Modifizierte Dämpfer, eine verstärkte Strebe in der hinteren Radaufhängung sowie eine spezifische Fahrwerksabstimmung sollen dem GR Sport einen völlig anderen Charakter verleihen.
Schwarze 20-Zoll-Aluräder sowie Wabengitter-Grill stimmen optisch auf den drahtigeren RAV4 ein. Ein erweitertes Assistentenarsenal vom Einparken per Smartphone bis zur Spurwechselunterstützung rundet das Portfolio an Neuerungen ab. Zu haben sein wird der RAV4 ab Frühjahr 2026.
Quelle: ntv.de
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