Jeder weiß, wie Kaffee in der Tasse schwappt, wenn diese bewegt wird. Ganz ähnlich, so die Forscher um Atsuko Namiki von der Universität Hiroshima, verhält es sich offenbar bei einem Beben mit dem Magma im Vulkan. Die Wissenschaftler sprechen von "Sloshing" und meinen damit die Resonanzschwingung einer Flüssigkeit in einem bewegten Behälter. So sind etwa Schäden an Erdöltanks durch "sloshing" nach schweren Beben ein bekanntes Phänomen.
Bisher nahm man an, dass Vulkan-Aktivitäten nach Erdbeben mit einer Erhöhung des Drucks zu tun haben könnten, die wiederum auf aufsteigende Blasen zurückzuführen wäre. Auch dass sich Kristallnetzwerke in den Magma-Kammern verflüssigen, wird in Erwägung gezogen. Doch keine der Thesen erklärt, warum Vulkane sehr unterschiedlich auf Erdbeben reagieren. Einige werden aktiviert, bei anderen sinkt die Aktivität, wieder andere zeigen gar keine Reaktion auf das Beben.
Beim "sloshing" jedoch wären diese Unterschiede stimmig. Es kommt darauf an, ob das Magma in den offenen Aufstiegskanälen und den Reservoiren von den Erdbebenwellen in Resonanzschwingung versetzt wird oder nicht. Wie Experimente im "Bubble-Labor" des GFZ zeigen, haben starke ferne Erdbeben den größten Effekt auf Vulkane. Die niedrigen Frequenzen dieser Beben sind am ehesten in der Lage, eine starke Schwingung in dem in breiten Aufstiegskanälen befindlichen Magma zu erzeugen. Was außerdem die Reaktion des Vulkans beeinflusst, sind die Form des Magmareservoirs sowie Dichte und Viskosität der Lava.
Quelle: n-tv.de
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