Rebellen in Nigeria attackieren Pipelines

  09 Mai 2016    Gelesen: 521
Rebellen in Nigeria attackieren Pipelines
Im Niger-Delta werden im großen Stil Öl und Gas gefördert. Nigeria hängt am Tropf der Rohstoffindustrie. Doch eine neue Rebellengruppe fordert mehr Teilhabe für die Menschen in den Fördergebieten - und attackiert die Öl-Multis Shell und Chevron.
Eine neue Rebellengruppe hat im ölreichen Niger-Delta in Nigeria Pipelines des amerikanischen Konzerns Chevron angegriffen. Nigerias Regierung kündigte den Niger Delta Avengers den Kampf an. Die Angriffe auf Chevron und Shell seien erst der Anfang, hatte die Gruppe mitgeteilt, die erst seit wenigen Monaten aktiv ist. Diese Miliz betreibe "wirtschaftlichen Terrorismus", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Rabe Abubakar.

Die militante Gruppe Niger Delta Avengers hatte vergangene Woche die Hauptverbindung zwischen zwei Raffinerien in Warri und Kaduna zerstört, wie Chevron bestätigte. Nach eigenen Angaben legte die Miliz bei Angriffen am Mittwoch und Donnerstag die gesamten Aktivitäten von Chevron im Niger-Delta lahm. Mit der Zerstörung der Gasleitungen, die die Hauptstadt Abuja und die Wirtschaftsmetropole Lagos versorgten, sollen beide Städte "in vollkommener Dunkelheit" enden, teilte der Sprecher Mudoch Agbinibo auf der Website der Organisation mit.

Shell zieht Angestellte ab

Die Miliz fordert eine Beteiligung der örtlichen Bevölkerung an den Gewinnen aus der Erdölförderung und eine selbstbestimmte Verwaltung der Region. In Afrikas größter Volkswirtschaft Nigeria hängen die Staatseinnahmen zu 70 Prozent von Erdöl und Erdgas ab.

Nach Angaben von Chevron verlor das Unternehmen von Donnerstag bis Sonntag rund 105.000 Barrel Rohöl (mehr als 16 Millionen Liter). Nach den Angriffen auf Chevrons Anlagen hat der Erdölkonzern Royal Dutch Shell über das Wochenende Mitarbeiter von einer seiner Förderanlagen geholt, wie örtliche Medien berichteten.

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