Die Menschen trugen Banner und Plakate mit Aufschriften wie "Eine starke Nation braucht Atomwaffen ", "Lang lebe Genosse Kim Jong Un, oberster Führer unserer Partei und unseres Volkes!" oder "Ruhm unserem geliebten Führer!" In das Meer von rosa Papierblumen mischten sich Luftballons verschiedener Farben und rote Parteifahnen. Hunderte Ballons stiegen später zum Himmel auf.
Das knapp über eine Stunde lange Spektakel wurde vom Staatsfernsehen übertragen. Der siebte Kongress der Arbeiterpartei, der am Montag zu Ende ging, sei eine Versammlung gewesen, durch die die Partei gestärkt und "die Aufgabe zur Erfüllung der Juche-Revolution" erfüllt werde, sagte das protokollarische Staatsoberhaupt, Kim Yong Nam, in einer Rede. "Juche" ist die Staatsdoktrin, die die Selbstbestimmung des wegen seines Atomprogramms und Menschenrechtsverletzungen weithin isolierten Landes betont.
Auf dem Kongress der Kommunisten zementierte Diktator Kim Jong Un, der Anfang 30 sein soll, seine Position an der Spitze der Partei. Seine Wahl auf den neu geschaffenen Posten des Parteivorsitzenden spiegele den "einmütigen Willen und Wunsch aller Parteimitglieder, der Soldaten und des Volkes", hieß es in den Staatsmedien. Die Verleihung des neuen Titels gilt als symbolischer Schritt, mit dem das Regime die neue Herrschaftsära unter Kim hervorheben will.
General doch nicht hingerichtet
Auf einer Liste der neu gewählten Führungsmitglieder der Partei der Arbeit tauchte am Dienstag auch der Name des angeblich zu Jahresbeginn hingerichteten Generalstabschefs Nordkoreas auf. General Ri Yong Gil wurden demnach zum Mitglied des Zentralkomitees, zum Kandidaten des Politbüros und zum Mitglied der Zentralen Militärkommission der Partei gewählt. Das südkoreanische Vereinigungsministerium bestätigte, dass es sich um Ri handelt, der für einige Monate von der Bildfläche verschwunden war.
Südkoreanische Medien hatten seinerzeit berichtet, Kim habe Ri Anfang Februar hinrichten lassen. Demnach waren ihm Korruption und politische Abtrünnigkeit vorgeworfen worden. Tatsächlich bezeichnete Nordkoreas amtliche Nachrichtenagentur KCNA den ehemaligen Sicherheitsminister Ri Myong Su im Februar als neuen Chef des Generalstabs.
Kim soll bereits mehrfach politische Weggefährten gewaltsam aus dem Weg geräumt haben. Offiziell bestätigte Pjöngjang die Berichte nie.
Quelle : spiegel.de
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