"Es ist der älteste Nachweis einer Axt mit Griff", sagt O`Connor. "Nirgendwo sonst in der Welt findet man Äxte, die sich bis zurück in diese Zeit datieren lassen." In Japan seien Äxte gefunden worden, die bis zu 35.000 Jahre alt seien, erklärt sie weiter. "Aber in den meisten Ländern tauchen sie erst in einer Zeit auf, als sich auch der Ackerbau durchsetzte – vor etwa 10.000 Jahren."
Der Fund zeigt: Die Technologie der australischen Ureinwohner war keinesfalls so simpel wie bislang vielfach vermutet. "Australische Steinartefakte wurden oft als `einfach` charakterisiert. Aber ganz offensichtlich ist das nicht der Fall, wenn man solche Äxte hier früher als im Rest der Welt benutzt hat", erklärt die Archäologin.
In Australien entwickelt
Alles deute darauf hin, dass die Technologie einer Axt mit Griff vor rund 50.000 Jahren entwickelt wurde. "Wir wissen, dass die Aborigines dort, wo sie herkamen, keine Äxte hatten", sagt O`Connor. Schlicht deshalb, weil weder auf den Inseln im Norden noch in Südostasien überhaupt entsprechende Funde gemacht worden seien. "Sie kamen nach Australien und haben die Axt erfunden", ist die Forscherin sich sicher.
Seit langem fragen sich Wissenschaftler, wann genau die Axt entwickelt wurde - bereits seit geraumer Zeit deuten Funde darauf hin, dass Australien der Ort ist, an dem die Werkzeuge als erstes auftauchten. Und zwar zu der Zeit, als die ersten Menschen den Kontinent besiedelten. Möglicherweise also haben die Forscher nun eine Antwort auf ihre jahrzehntealte Frage.
Quelle: n-tv.de , fma
Tags: