Hacker nehmen offenbar CDU ins Visier

  13 Mai 2016    Gelesen: 503
Hacker nehmen offenbar CDU ins Visier
Eine Gruppe von Internet-Kriminellen hat es offenbar auf die CDU abgesehen. Das Bundesamt für IT-Sicherheit warnt deren Mitglieder per SMS vor einer gefälschten Email. Die Hacker hinter dem Angriff verfolgen möglicherweise gezielt Russland-Kritiker.
CDU-Politiker stehen offenbar im Visier internationaler Hacker-Gruppen. Wie mehrere Abgeordnete auf Anfrage bestätigten, erhielten sie gestern per SMS eine Warnung von der Fraktions-Geschäftsführung. In der Reuters übermittelten Kurznachricht wird mit dem Hinweis "Achtung!" darauf verwiesen, dass es Anzeichen für IT-Angriffe durch E-Mails gebe, in der die CDU als vermeintlicher Absender genannt werde. "Bitte Vorsicht bei Ihren dienstlichen und privaten Mails", heißt es deshalb in der SMS.

Der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, sagte, seine Behörde habe Informationen zu einer Domain erhalten, die offenbar dazu geeignet sei, "die Mailzugangsdaten von CDU-Mitgliedern auszuspähen". Die Informationen seien geprüft und die Abwehrmechanismen der Regierungsnetze verschärft worden, so dass diese gegen den Angriff geschützt seien.

Zudem habe das BSI die Unions-Fraktion dabei unterstützt, die Abgeordneten der CDU zu warnen. Auch die Parteizentrale und die Konrad-Adenauer-Stiftung seien informiert worden. "Die hinter dem Angriff vermutete Tätergruppe wird von der IT-Sicherheits-Gemeinde seit längerer Zeit analysiert und ist weltweit aktiv", sagte Schönbohm.

Angriff auf Russland-Kritiker?

Die Sicherheitsfirma Trend Micro hatte gestern in einem Blog bekanntgegeben, gegen die CDU-Zentrale laufe seit April ein Angriff, hinter dem die Hackergruppe "Pawn Storm" vermutet werde. Diese versuchten, an Informationen der CDU und von hochrangigen Einzelpersonen zu gelangen.

Die Gruppe hat es Experten zufolge immer wieder auf Kritiker der russischen Regierung abgesehen. Es handele sich um sogenannte Phishing-Angriffe, die von Servern in Lettland und den Niederlanden kämen.

Aus der CDU-Zentrale hieß es, von dieser Gruppe seien bislang keine Angriffe erfolgt. Die IT-Infrastruktur sei dennoch entsprechend angepasst worden. Eine Fraktions-Sprecherin wollte sich nicht äußern. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Bernhard Kaster, sagte, zu einzelnen Maßnahmen und Angriffsversuchen könne man keine Stellung nehmen. "Genau wie Behörden oder Unternehmen reagieren auch wir fortlaufend auf Bedrohungen."

Quelle: n-tv.de

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