Kreml zu Dopingvorwürfen: “Verleumdungen eines Deserteurs“

  13 Mai 2016    Gelesen: 384
Kreml zu Dopingvorwürfen: “Verleumdungen eines Deserteurs“
Schwere Dopingvorwürfe haben den russischen Sport erschüttert: Jetzt hat ein Regierungssprecher von Waldimir Putin auf die neuen Anschuldigungen reagiert. Es seien die "Verleumdungen eines Deserteurs".
Ein Sprecher des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin hat auf die neuen Vorwürfe gegen Russland wegen staatlich gelenkter Dopingpraktiken reagiert. Es handele sich um die "Verleumdung eines Verräters", sagte Kreml-Pressesprecher Dimitri Peskow: "Diese Behauptungen sind völlig unbegründet."

Mit Deserteur ist Gregori Rodschenkow gemeint. Der frühere Leiter des Anti-Doping-Labors in Moskau lebt mittlerweile in den USA und hatte der "New York Times" von einem staatlich organisierten Doping-Programm in Sotschi berichtet. Dutzende russische Sportler sollen bei den Spielen 2014 gedopt gewesen sein, darunter 15 Medaillengewinner.

Der Staat soll Doping bewusst vertuscht haben. Laut Rodschenkow gaben Athleten Monate vor den Spielen saubere Urinproben ab und begannen dann zu dopen. Während der Spiele seien dann die Urinproben von Dopingsündern gegen saubere ausgetauscht worden.

Für den DOSB-Vorstandsvorsitzenden Michael Vesper sind die neuen Vorwürfe "erschreckend und ein Tiefschlag für die ganze olympische Bewegung". Der Deutsche Olympische Sportbund forderte von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada eine schnellstmöglich und rückhaltlose Aufklärung.

"Sollten russische Offizielle wirklich systematisch Dopingproben verfälscht haben, um Doping ihrer Sportler zu vertuschen, wäre das ein Skandal, der zu härtesten Konsequenzen führen müsste", sagte Vesper.

Quelle : spiegel.de

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