Der Kontakt zu dem Flugzeug brach laut einer Twitter-Nachricht von Egypt Air über dem Mittelmeer um 02.45 Uhr ab, als die Maschine etwa 16 Kilometer und zwei Minuten im ägyptischen Luftraum war. Die griechischen Fluglotsen hatten mit den Piloten gesprochen, als diese den griechischen Luftraum durchquerten. Dabei sei nicht von Problemen die Rede gewesen, sagte der Chef der zuständigen Behörde.
Vor Kurzem gab ein ägyptisches Ministerium bekannt, dass eine Militäreinheit um 4.26 Uhr ein Signal über einen Notfall bei der Maschine erhalten habe - und damit knapp zwei Stunden nach dem eigentlichen Abbruch des Radarkontakts mit der Flugsicherheit. Zu dem Zeitpunkt soll sich die Maschine zwischen der Insel Kreta und der Küste Ägyptens befunden haben, berichtet das griechische Staatsradio. Eigentlich sollte der Flug MS804 um 03.05 Uhr in der ägyptischen Hauptstadt Kairo landen. Der Airbus A320 sei mit dem Baujahr 2003 relativ neu gewesen. Ein CNN-Experte schloss technisches Gebrechen aus.
Rettungseinsatz und Passagierliste
Die ägyptischen und griechischen Streitkräfte schickten unterdessen Aufklärungsflugzeuge und Schiffe, um nach dem Airbus A320 und den Insassen zu suchen. Unter den Passagieren befanden sich 30 Ägypter und 15 Franzosen, zwei Iraker und jeweils eine Person aus Großbritannien, Belgien, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Sudan, Portugal, Algerien und Kanada. Auch ein Kind und zwei Babys gehörten zu den Passagieren.
Etwa 15 Familien von Insassen seien mittlerweile zum Flughafen in Kairo gekommen. Dort wurde eine medizinische Betreuung für sie eingerichtet, nachdem mehrere Angehörige kollabiert waren. Auch Dolmetscher stehen bereit. Nach Angaben des zuständigen Ministeriums brach der ägyptische Luftfahrtminister Sherif Fathi einen Besuch in Saudi-Arabien ab und machte sich auf den Weg nach Kairo.
Die Fluggesellschaft Egypt Air war erst Ende März in den Schlagzeilen, als ein Ägypter einen Airbus A320 der Fluggesellschaft auf einem Inlandsflug zwischen Alexandria und Kairo in seine Gewalt brachte und nach Zypern entführte. Nach stundenlangen Verhandlungen konnten alle Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug unbeschadet verlassen, der Luftpirat wurde festgenommen.
Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden bei der Entführung im März aus. Die zypriotischen Behörden bezeichneten den Mann als "psychisch instabil". Mit der Entführung habe er offenbar ein Wiedersehen mit seiner zypriotischen Ex-Frau erzwingen wollen.
Im Oktober 2015 war ein Airbus der russischen Gesellschaft Metrojet über dem Sinai abgestürzt. Dabei kamen alle 224 Menschen an Bord ums Leben. Russland und auch westliche Staaten gehen davon aus, dass die Maschine durch einen Bombenanschlag zum Absturz gebracht wurde. Insider hatten berichtet, dass ein Egypt Air-Mechaniker den Sprengsatz in das Flugzeug gebracht hatte. Er hatte den Angaben zufolge einen Cousin bei der Extremistenmiliz Islamischer Staat in Syrien.
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