Die DUH hatte Opel aufgefordert, eine Unterlassungserklärung für bestimmte Werbeaussagen zum Zafira abzugeben, die nach Darstellung der Umweltschützer nicht zutreffen. Die Antwort sei unbefriedigend ausgefallen, sagte Resch. Opel wolle nur zwei Aussagen streichen: Dass die "alte Dieselschwäche" - der Ausstoß von Stickoxiden - Geschichte sei und dass kontinuierlich Harnstoff zur Abgasreinigung eingespritzt werde.
Laut DUH sind dies nebensächliche Formulierungen. Entscheidend sei die Werbung mit einem "Kältetest bei -30 Grad" und die Angabe, dass die Diesel so sauber wie ein Benziner seien.
Zweifel an der Darstellung von Opel
Resch forderte Opel aus diesem Grund erneut auf, Verkauf und Auslieferung der Modelle Zafira und Astra zu stoppen. Während das Kraftfahrtbundesamt die angekündigten Nachprüfungen durchführe, steige andernfalls die Zahl der geschädigten Autobesitzer. Denen könne nur ein amtlicher Rückruf Rechtssicherheit gewähren. Opel wollte sich am zunächst nicht dazu äußern.
Die DUH hatte zuvor in eigenen Untersuchungen festgestellt, dass Zafira und Astra die Abgas-Reinigung in unerlaubtem Maße herunterregeln. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kündigte aus diesem Grund am Mittwoch erneute Untersuchungen der beiden Opel-Modelle an. Gleichzeitig räumte er ein, dass der Autobauer und das Kraftfahrtbundesamt die Abschalteinrichtungen rechtlich unterschiedlich bewerten und äußerte Zweifel, ob Opel regelkonform gehandelt habe.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft Dobrindt in diesem Zusammenhang vor, auf Opel hereingefallen zu sein. "Sechs Monate braucht der Minister für seinen Bericht zum Abgasskandal", sagte Tobias Austrup, der Verkehrsexperte der Umweltschutzorganisation. Ein paar Wochen später müsse er zugeben, getäuscht worden sein.
Tags: