Westen ruft zu Iran-Investments auf

  20 Mai 2016    Gelesen: 1043
Westen ruft zu Iran-Investments auf
Seit es den Atom-Deal mit dem Iran gibt, sind die meisten Sanktionen Geschichte. Doch investieren westliche Unternehmen nur zögerlich in dem Land. Nun versuchen die USA, Deutschland und andere, gegenzusteuern.
Vier Monate nach Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran hat der Westen Unternehmen zu Investitionen in dem Land aufgerufen. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung der USA, der Europäischen Union, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands wurde in Brüssel veröffentlicht. "Wir werden legalen Geschäftsaktivitäten mit dem Iran nicht im Wege stehen", versichern die Unterzeichnerstaaten.

"Und wir werden auch nicht internationalen Firmen oder Finanzinstitutionen bei Vorhaben im Iran im Wege stehen, so lange die geltenden Gesetze eingehalten werden", hieß es in der Erklärung weiter. Es sei im Interesse der internationalen Gemeinschaft, dass das Atomabkommen mit dem Iran seine Wirkung entfalte "und auch Vorteile für das iranische Volk bringt".

Der Iran und die Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland hatten im Juli 2015 nach jahrelangen Verhandlungen ein langfristiges Atomabkommen geschlossen. Nachdem der Iran vereinbarungsgemäß sein Atomprogramm deutlich zurückgefahren und verschärfte Kontrollen zugelassen hatte, wurden Mitte Januar die in dem Streit verhängten internationalen Finanz- und Handelssanktionen aufgehoben.

Deutschland hofft auf Exporte

Seitdem ringen ausländische Unternehmen um Aufträge im Iran. Der Iran hat großen Nachholbedarf und will investieren. Auch die deutsche Wirtschaft hofft auf deutlich steigende Exporte. Allerdings hatte die Regierung in Teheran vor wenigen Tagen kritisiert, dass vor allem europäische Großbanken sehr zurückhaltend geblieben seien.

Der Westen hat zwar zahlreiche Sanktionen gegen den Iran aufgehoben, vor allem was Ölexporte und Finanztransaktionen angeht. Doch in Washington steht das Land in anderen Bereichen wie der Terrorfinanzierung weiter auf der Sanktionsliste. Deshalb fürchten europäische Großbanken bei der Finanzierung von Investitionen im Iran offenbar Strafen in den USA, wo sie oft Filialen haben.

Quelle: n-tv.de , vpe/AFP

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