Loach überzeugte die Jury unter dem Vorsitz des Australiers George Miller mit seinem Sozialdrama über den kafkaesken Kampf eines Schreiners um staatliche Unterstützung, nachdem er wegen eines Herzinfarkts nicht mehr arbeiten kann. Der linksgerichtete Filmemacher Loach ist bekannt für seine Dramen, in denen er die Schicksale sozial Benachteiligter darstellt und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten anprangert. 2006 hatte er bereits die Goldene Palme für das Kriegsdrama "The Wind That Shakes The Barley" gewonnen.
Für die Deutschen war die Preisverleihung eine Enttäuschung: Neben der 39-jährigen Regisseurin Ade, deren Komödie von den Kritikern bejubelt worden war, war auch ihre Hauptdarstellerin Sandra Hüller im Rennen für den Preis als beste Schauspielerin gewesen. Diese Trophäe holte die Philippinerin Jaclyn Jose. Die 52-Jährige erhielt die begehrte Auszeichnung für ihre Leistung in dem Anti-Korruptions-Drama "Ma` Rosa" von Brillante Mendoza.
Shahab Hosseini ist bester Schauspieler
Bester Schauspieler wurde der Iraner Shahab Hosseini. Der 42-Jährige erhielt den Preis für seine Rolle in dem Film "The Salesman" von dem iranischen Regisseur Asghar Farhadi. "Dieser Preis gehört meinem Volk und ich gebe ihm von ganzem Herzen den Preis", sagte Hosseini in seiner Dankesrede.
Regisseur Farhadi wurde zudem für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Der 44-Jährige erzählt in "The Salesman" die Geschichte eines Schauspielerpaares, dessen Leben durch einen Angriff auf die Frau aus der Bahn geworfen wird.
Der Große Preis der Jury ging an den erst 27 Jahre alten Kanadier Xavier Dolan, der als Wunderkind der Branche gilt, für seinen Film "Juste la fin du monde".
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