Die verwunderten Analysten sollten mit dem Hinweis getröstet werden, es habe mehr „unfreiwillige Kündigungen“ gegeben. In den USA wird das Kreditkartensystem auf Chip-Karten umgestellt - in Europa ist das seit Jahren normal.
Angesichts des irrsinnig hohen Kurs/Gewinnverhältnisses von 247 zeigten die Investoren Nerven und die Aktie sackte um 14 Prozent ab. Doch am Ende war das Minus dann auf gut drei Prozent eingedämmt.
Die Umstellung der Kreditkarten habe wohl dazu geführt, dass Zahlungsangaben veraltet waren und dann nicht direkt erneuert wurden. Das verwirrte die Sache noch mehr, denn eigentlich werden nur in Geschäften oder Restaurants die Lesegeräte ausgetauscht.
Kunden bekommen zwar neue Karten, aber nicht unbedingt neue Kartennummern. Was soll das, fragten Analysten in der Telefonkonferenz und Finanzvorstand David Wells räumte ein, es waren wohl „verschiede Faktoren“ ursächlich gewesen, aber die Umstellungsaktion sei „sicherlich nicht hilfreich“ gewesen.
Über die gestiegenen Erwartungen der Arbeitnehmer an die IT
Die sogenannte Consumerization of IT hat längst auch die Erwartungen der Arbeitnehmer in Hinblick auf Erreichbarkeit und Nutzerfreundlichkeit ihrer unternehmenseigenen IT nach oben geschraubt. mehr ...
Was die Anleger aber letztendlich friedlich stimmte, war der ungebrochene internationale Aufwärtstrend. Die 2,74 Millionen zusätzlichen Kunden lagen weit über den Erwartungen von rund 2,40 Millionen – im Vorjahresquartal waren es gar zwei Millionen.
Insgesamt reichte es für einen Umsatzanstieg auf 1,74 Milliarden Dollar - nach 1,41 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn von 29,4 Millionen Dollar hat eher symbolischen Charakter. Was den freien Cash Flow angeht, dürfen Anleger in Netflix aber nicht dünnhäutig sein. Ein Minus von 252 Millionen Dollar zeigt die starken Mitteelabflüsse aufgrund hoher Investitionen in neue Programme, Filme und Serien.
Im Plan liegt laut Netflix die ehrgeizige internationale Expansion. Spanien, Italien und Portugal stehen derzeit auf dem Plan. Das Unternehmen ist in über 50 Ländern vertreten und will bis Ende 2016 komplett global aufgestellt sein. Zuletzt hatte Netflix, bekannt für Serien wie „House of Cards“ oder „Marco Polo“, die Eigenproduktion „Narcos“ gestartet. Die zehnteilige Serie zeichnet den Aufstieg des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar nach.
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