Möglich wird das Projekt durch die Fortschritte bei der Automatisierung. Gefertigt werden die Schuhe fast ausschließlich von Robotern. Zusammen mit der Oechsler AG hat Adidas eine 4600 Quadratmeter große Fertigung für die kommerzielle Serienproduktion gebaut. Eine weitere Anlage ist im kommenden Jahr in den USA geplant.
Die neuen Maschinen können nach Bedarf eingestellt werden. Durch bestimmte Wärmeverfahren beim Zusammenfügen der verschiedenen Komponenten will Adidas zudem zunehmend auf Klebstoffe verzichten. Letztendlich entsteht so wie in der Autoindustrie eine Produktionsstraße, an der das Produkt von Anfang bis Ende hergestellt wird.
Ganz auf Handarbeit verzichtet Adidas jedoch nicht - und will es auch nicht. Es gebe Fertigungsschritte, die von Menschen immer noch besser und präziser ausgeführt werden könne, als von Maschinen, heißt es. Ein Beispiel ist das Aufziehen des Oberschuhs auf Leisten, um die genaue Passform zu erreichen.
Asien wird weiter produzieren
"Wir können nicht in einem Jahr die Welt revolutionieren", sagte Gerd Manz, der Projektleiter der Speedfactory. So wird der Grundbedarf weiter in Asien hergestellt, etwa einfache Modelle für den Massenmarkt, wie zum Beispiel die weltbekannte Adilette. Bislang fertigt Adidas seine Schuhe in Asien. Die dortigen Fabriken soll es auch weiter geben. Im vergangenen Jahr kamen von dort rund 300 Millionen Paar.
Dass die Fabriken in Asien bald verschwinden werden, glaubt Jochen Schwind, Dozent für Sportmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg allerdings nicht. "Das halte ich für unwahrscheinlich." Bei Nike in Oregon ist man allerdings überzeugt, dass neue Technologien die Branche kräftig durcheinanderwirbeln werden. Eines Tages, so prophezeite es Nike-Vorstand Eric Sprunk auf einer Konferenz im vergangenen Jahr, werde vielleicht jeder einen 3D-Drucker zu Hause haben und damit selbst zum Produzenten werden: "Wir verkaufen dann nur noch die Dateien mit dem entsprechenden Design."
Quelle: n-tv.de , ppo/dpa/rts
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