Ferrero hat den Hass von Pegida-Anhängern auf sich gezogen. Zur am 10. Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich bringt der italienische Süßwarenkonzern eine Kinderschokolade-Sonderedition auf den Markt. Anstatt des bekannten Werbegesichts zeigt das Unternehmen Kinderfotos von elf Nationalspielern. Zu sehen sind neben Mario Götze und Lukas Podolski auch Jérôme Boateng und Ilkay Gündogan. Der Vater von Bayern-Verteidiger Boateng stammt aus Ghana, Dortmund-Spieler Gündogan hat türkische Wurzeln.
Im Internet hetzen Pegida-Anhänger gegen die Verpackungen mit den Kinderfotos der beiden Spieler. Die Facebook-Gruppe Pegida BW - Bodensee veröffentlichte ein Foto der zwei Schachteln. "Vor Nichts wird Halt gemacht", empört sich die Gruppe und postete dahinter einen grinsenden und einen entsetzten Smiley. "Gibts die echt so zu kaufen? oder ist das ein Scherz?"
Dass es sich um eine EM-Sonderaktion handelt, kann man auf dem Foto nicht erkennen. Das Logo auf der linken Seite der Verpackung hat die Pegida-Gruppe abgeschnitten. Auch andere User empören sich in der offenen Gruppe: "Wird nicht mehr gekauft!", schreibt einer. Ein weiterer kommentiert: "Sind das Warnungen vor zukünftigen Terroristen?"
Ferrero distanziert sich von Fremdenfeindlichkeit
Der Beitrag wurde bis Mittwochmorgen mehr als 210 mal geteilt. Inzwischen haben auch etliche Pegida-Gegner den Post entdeckt. "Ihr seid so kaputt und zerfressen von Eurem Hass, dass es nur noch lächerlich und peinlich ist", schreibt einer.
Ein anderer kommentiert: "Alles Heuchler hier, sich darüber aufzuregen das die Nationalmannschaft mit Kinderfotos auf der Schokolade abgebildet sind. Dann aber die ersten sein, die zur EM die Fahne schwingen. Wie macht ihr das? Feuert ihr nur die halbe Mannschaft an?"
Auch bei Ferrero wollte man die Hasskommentare nicht einfach so stehen lassen. Auf der Facebookseite von Kinderschokolade schrieb der Süßwarenkonzern: "Wir von Ferrero möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich von jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit oder Diskriminierung distanzieren. Wir akzeptieren und tolerieren diese auch nicht in unseren Facebook-Communities."
Bereits zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gab es die Sonderaktion mit Kinderfotos der Nationalspieler. Vor zwei Jahren wurde unter anderem Sami Khedira abgebildet, der tunesischer Abstammung ist. Damals schien das noch niemanden zu stören.
Quelle: n24.de
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