Fotos zeigen US-Spezialkräfte in Syrien

  27 Mai 2016    Gelesen: 747
Fotos zeigen US-Spezialkräfte in Syrien
Dass US-Elite-Einheiten in Syrien im Einsatz sind, ist kein Geheimnis. Fotos aus der Nähe der IS-Hochburg Rakka zeigen jetzt aber, dass sie vielleicht stärker in die Kämpfe verwickelt sind, als es ihre Mission vorsieht.
Erstmals sind Bilder von amerikanischen Elite-Soldaten in Syrien an die Öffentlichkeit gedrungen. Ein Fotograf der Agentur AFP stieß eigenen Angaben zufolge in dem Dorf Fatisah, rund 50 Kilometer vor der Hochburg des sogenannten Islamischen Staates (IS) Rakka, auf mehr als ein Dutzend dieser Kräfte. Der Fotograf beschrieb den Standort als "nah der Frontlinie", und das macht seine Bilder durchaus brisant.

Nach offiziellen Angaben sind derzeit 300 US-Spezialkräfte in Syrien im Einsatz. Sie sollen kurdische und arabische Partner Amerikas vor Ort trainieren und beraten – und zwar hinter den Frontlinien. Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen Kampfeinsatz.

Brisant sind die Bilder aber auch, weil die US-Spezialkräfte offenbar Aufnäher der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG auf ihren Tarnanzügen tragen. Diese Kräfte zählen zwar zu den stärksten Gegnern des IS auf dem Boden. Sie stehen aber auch der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei nahe. Ankara stuft deshalb auch die YPG als Terrorgruppe ein und ärgert sich seit langem über die enge Zusammenarbeit dieser Einheiten mit den USA. Bilder von Amerikanern mit YPG-Insignien auf der Uniform dürften die ohnehin schon großen Spannungen zwischen Washington und Ankara weiter vergrößern.

Immer wieder in Feuergefechte verwickelt

Die Soldaten auf den Bildern erwecken nicht den Eindruck, als würde es sie stören, fotografiert zu werden, was durchaus den Schluss zulässt, dass diese Aufnahmen an die Öffentlichkeit dringen sollten. Das Pentagon reagierte dennoch äußerst reserviert auf die Veröffentlichung. Einem Bericht des "Guardian" zufolge weigerte sich Sprecher Peter Cook, explizit auf die Fotos einzugehen. Er äußerte sich demnach nur grundsätzlich zum Einsatz von US-Kräften im Ausland.

Cook sagte: "Unsere Spezialeinheiten haben in der Vergangenheit Insignien und Identifikationszeichen ihrer Partner getragen." Er wies zugleich den Eindruck zurück, dass Spezialkräfte die gesetzten Grenzen ihre Mission in Syrien überschreiten würden. "Sie sind nicht in den vorderen Reihen. Sie stellen Beratung und Hilfe zur Verfügung."

Allerdings gab es schon vor jenen Fotos Berichte darüber, dass Spezialeinsatzkommandos in Syrien mehr tun als nur zu beraten. Das Pentagon bestätigte auch schon den tödlichen Angriff auf den IS-Mann Abu Sayyaf, der angeblich eine zentrale Rolle im Öl-Schmuggel der Terrormiliz innehatte.

Ähnliches gilt für den Einsatz von US-Spezialeinheiten im Irak. Von dort gibt es sogar Videomaterial von US-Einheiten, die in Feuergefechte mit dem IS verwickelt sind. Im Irak verloren bereits drei amerikanische Soldaten bei Kämpfen gegen die Islamisten das Leben. Zuletzt starb ein US-Militär Anfang Mai nur ein paar Kilometer vor der irakischen IS-Hochburg Mossul.

Quelle: n-tv.de , ieh

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