"Segways sind zwar Teil des technischen Fortschritts, den man nicht mit Gesetzen stoppen kann", sagte bereits im Jahr 2015 Jan Korseska, Mitglied im Stadtrat. Aber da die Gefährte eine Gefahr für Fußgänger seien, müsse man dafür sorgen, dass sie nicht auf Gehwegen unterwegs sind.
Zuletzt hatten sich Beschwerden der Einheimischen über rüpelhafte Fahrer gehäuft. Täglich sind rund 300 Segways im Prager Stadtzentrum unterwegs. Die Touren mit den Stehrollern sind bei Hauptstadtbesuchern beliebt.
Es kam bereits zu Unfällen: Anfang der Woche stieß eine 42-jährige Touristin auf ihrem Segway an einem Zebrastreifen gegen eine Straßenbahn. Sie wurde mit einer Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht.
Usain Bolts Zusammenprall mit einem Segway
Dass die Elektro-Gefährte nicht ganz ungefährlich sind, zeigte sich auch bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking 2015. Hier hatte der mehrfache Olympiasieger Usain Bolt ein schmerzendes Segway-Erlebnis. Ein chinesischer Kameramann verlor die Kontrolle über seinen Roller - und fuhr Bolt in die Hacken. Dieser humpelte zunächst ein wenig, blieb aber unverletzt.
Vor acht Jahren beschrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" die Stehroller mit Elektroantrieb noch folgendermaßen: "Segway - das ist jenes skurrile Gefährt, das man ab und zu auf Flughäfen oder Messen zu sehen bekommt, bemannt mit wichtig dreinblickenden Menschen samt Handy am Ohr." Inzwischen sind die Teile in Städten auf der ganzen Welt zu sehen - nicht immer zur Freude der Anwohner. In Prag haben sie sich mit ihrem Protest nun durchgesetzt.
Das neue Verbot gilt in der gesamten Unesco-Weltkulturerbe-Zone und tritt demnächst in Kraft. Eine Ausnahme gilt für die Prager Polizei: Die Beamten patrouillieren seit mehr als zehn Jahren mit dem Elektroroller auf Straßen und Gehwegen.
Quelle : spiegel.de
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