Ein Toter in Bayern nach Listerien-Infektion

  31 Mai 2016    Gelesen: 712
Ein Toter in Bayern nach Listerien-Infektion
Mindestens ein Mensch soll in Bayern an Listeriose gestorben sein. Das Landesamt für Gesundheit sieht als Auslöser die von Listerien befallenen Wurstprodukte der bayrischen Firma Sieber. Das Unternehmen muss seine gesamte Produktpalette zurückrufen.
In Bayern ist ein Mensch an einer von Listerien ausgelösten Listeriose gestorben. Das teilte das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Drei weitere Tote führt die Behörde ebenfalls auf eine Listerien-Infektion zurück. Diese Personen sollen allerdings an Vorerkrankungen gelitten haben. Das LGL macht die bayerische Fleischwarenfirma Sieber für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich. Die Behörde hält sich aber mit der Beurteilung zurück, ob die Personen tatsächlich nach dem Verzehr dieser Produkte erkrankten.

Nach dem Fund der gesundheitsgefährdenden Bakterien hatte die bayerische Fleischwarenfirma eine Rückrufaktion für ihre gesamte Ware gestartet. "In einigen Einzelfällen wurden in Schinken- und Wurstprodukten unseres Unternehmens Listerien gefunden", hatte das Unternehmen am Montag mitgeteilt. Die Produkte seien aus dem Handel genommen worden. "Wir bitten die Verbraucher, die Produkte zu vernichten", hieß es auf der Sieber-Internetseite.

Von der Rückrufaktion sind mehr als 200 Produkte wie Aufschnitt, Leberkäse und Schinken sowie vegetarische Erzeugnisse betroffen. Die Firma hatte alle Supermärkte außer Aldi beliefert. Insgesamt müssen über 100 Tonnen Wurst vernichtet werden.

Sieber hatte eine Notfallnummer für Fragen eingerichtet. Dort seien allein am Montag 1000 Anrufe eingegangen, so das Unternehmen. Die Nummer ist weiter freigeschaltet. Verbraucher erhalten unter 08171 / 98 21 0 Informationen zu ihren Produkten. "Ich kann mich nur bei allen Verbraucher entschuldigen, auch für die Ängste die entstehen", sagte Firmenchef Dietmar Schach auf einer Pressekonferenz. Betroffene Produkte erkennen Verbraucher an dem Code "BY 10751" auf der Packung.

Sieber droht mit Klage gegen Bayern

Die Wurstproduktion von Sieber steht momentan still, die Mitarbeiter mussten nicht einmal zur Arbeit erscheinen. Aktuell besteht ein Produktionsverbot. Wie lange das Verbot bestehen bleibt ist nicht absehbar. In wenigen Tagen entscheidet sich, ob Sieber Konkurs anmelden muss. In diesem Fall müssten 120 Mitarbeiter um ihren Job bangen.

Der Firmenchef behält sich eine Klage gegen den Freistaat vor. Laut Schach habe Sieber "mit den Behörden kooperiert und alles getan, um die Verbraucher zu schützen". Dennoch habe man keine Erkenntnisse, "wie die Keime in unser Unternehmen dringen konnten", so Schach. "Ich habe den Verdacht, dass da jemand ein Exempel statuieren will, um die Geschehnisse in den Behörden in der Vergangenheit in ein anderes Licht zu rücken."

Quelle: n-tv.de , ppo

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