Philippinen: Duterte rechtfertigt Morde an Journalisten

  01 Juni 2016    Gelesen: 552
Philippinen: Duterte rechtfertigt Morde an Journalisten
Der neue Präsident der Philippinen schlägt wieder verbal zu: Rodrigo Duterte hat Anschläge auf Journalisten verteidigt. Für korrupte Reporter gelte die Pressefreiheit nicht.
Der künftige Präsident der Philippinen hat Morde an Journalisten in manchen Fällen für gerechtfertigt erklärt. "Nur weil du ein Journalist bist, bist du von Attentaten nicht ausgenommen, wenn du ein Hurensohn bist", sagte Rodrigo Duterte bei einer Pressekonferenz in seiner südphilippinischen Heimatstadt Davao. Journalisten, die die Wahrheit berichteten, werde nichts passieren. Korrupte Journalisten rette das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht.

Die Journalistengewerkschaft der Philippinen reagierte entsetzt. Die Aussagen von Duterte seien empörend, teilte die Organisation mit. "Nichts rechtfertigt das Ermorden von Journalisten." Duterte habe die Namen und das Gedenken an 176 Journalisten, die seit 1986 auf den Philippinen ermordet worden seien, besudelt. Er habe eine "Jagdzeit" ausgerufen, um die Medien zum Schweigen zu bringen.

Duterte hatte die Wahl am 9. Mai klar gewonnen. Er will die Todesstrafe wieder einführen und der Polizei den Befehl erteilen, gezielt auf Kriminelle zu schießen. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, Zehntausende Kriminelle zu töten. Auf den unter Kriminalität, Armut und korrupten Sicherheitsbehörden leidenden Philippinen kam er damit gut an.

Erst am vergangenen Freitag war in der Hauptstadt Manila nach Medienberichten ein Journalist erschossen worden. Im jüngsten Index der Länder mit den meisten unaufgeklärten Morden an Journalisten des Komitees zum Schutze von Journalisten vom vergangenen Jahr belegten die Philippinen den vierten Platz.

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