Nach dem schwerem Hochwasser im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn mit mindestens vier Toten wird eine weitere Person vermisst. Berichte, wonach die Person in der Gemeinde Zeilarn bereits tot geborgen worden sei, bestätigte die Polizei am Donnerstag nicht. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks waren die Nacht hindurch mit der Rettung von Personen beschäftigt. In der Früh wurden die Kräfte aufgestockt, um in Triftern und Tann mit dem Abpumpen der Wassermassen zu beginnen. In der Nacht hatte es nicht mehr geregnet. Der Deutsche Wetterdienst erwartete jedoch für Donnerstag erneut unwetterartige Mengen an Niederschlag, besonders im Landkreis Passau. Der starke Regen hat am Mittwoch auch in Teilen Oberösterreichs, vor allem im Innviertel, zu Überflutungen geführt. Etliche Straßen wurden gesperrt. Im Bezirk Braunau bleiben aufgrund der angespannten Lage am Donnerstag die Pflichtschulen geschlossen.
In den Marktgemeinden Tann und Triftern begannen die Aufräumarbeiten: Einsatzkräfte pumpten Häuser und Straßen leer. Der Stab an Hilfskräften wurde dazu aufgestockt. In der Stadt Griesbach war es am frühen Morgen bereits gelungen, eine Notstromversorgung einzurichten. Mehrere Schulen sollten am Donnerstag geschlossen bleiben, die Prüfungen zur Matura wurden vielerorts ausgesetzt.
Glimpflich davongekommen ist bisher die Stadt Passau, in deren Landkreis am Vortag der Katastrophenfall ausgerufen worden war: Zwei Uferstraßen mussten gesperrt werden, der prognostizierte Pegelhöchststand wurde jedoch nicht erreicht. Donnerstag früh ging der Wasserstand bereits zurück, Behörden und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk blieben aber in Alarmbereitschaft: "Es herrscht größte Wachsamkeit", erklärte ein Sprecher des Oberbürgermeisters Jürgen Dupper.
Meteorologen kündigten für die betroffene Region und weitere Gebiete in Südbayern für Donnerstag erneut starke Regenfälle an, binnen zwölf Stunden könnten am Donnerstag wieder bis zu 30 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen. "Zum Teil sind unwetterartige Mengen über 40 Liter pro Quadratmeter in sechs bis zwölf Stunden möglich", berichtete der Deutsche Wetterdienst in München. Auch für Österreich wurden Unwetter erwartet.
In Frankreich wurde am Mittwoch eine 86-jährige Frau in ihrem überfluteten Haus in Souppes-sur-Loing in Zentralfrankreich tot aufgefunden. Die Feuerwehr habe ihre Leiche im Wasser treibend in dem Gebäude im Ort Souppes-sur-Loing gefunden, etwa 80 Kilometer südöstlich von Paris, wie die Zeitung "Le Parisien" am Mittwoch berichtete. Premierminister Manuel Valls wollte am Donnerstag die Region Nemours rund 80 Kilometer südlich der Hauptstadt Paris besuchen. Dort mussten am Mittwoch 3000 Menschen ihre Häuser verlassen.
Quelle: diepresse.com
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