John Lennon wollte Sex mit Männern
Tatsächlich sei das Paar in einem langen Gespräch zu der Erkenntnis gelangt, alle Menschen müssten bisexuell sein, so die 82-jährige Ono. Es sei demnach einzig die Gesellschaft, die Menschen in dem Glauben ließe, ihre Sexualität sei etwas anderes als hetero. "Wir verstecken also diese andere Seite an uns, die nicht akzeptiert wird."
Sie selbst habe niemals mit einer Frau geschlafen, teilte Ono weiter mit. "Ich habe keine starkes Verlangen nach einer Frau empfunden." Während bei ihr die fehlende Lust dazu geführt hätte, dass sie heute nicht auf gleichgeschlechtliche Erfahrungen im Bett zurückblicken könne, habe das bei Lennon jedoch andere Gründe gehabt. Im Gegensatz zu ihr, hätte der Musiker Angst davor gehabt, ist sich Ono sicher.
"Zu viele Hemmungen"
"Ich denke, er hat ein Verlangen danach gespürt, aber er hatte zu viele Hemmungen", so Ono. "Beziehungsweise nicht unbedingt Hemmungen. Er hat gesagt: `Ich würde es machen, wäre da ein unfassbar attraktiver Typ.`" Doch so einen habe Lennon nie gefunden. Aus Onos Sicht hätte ein potenzieller Partner ihres Mannes nicht nur äußerst gut aussehend sein müssen. Er hätte darüber hinaus herausragender geistiger Fähigkeiten bedurft. "Solche Menschen findet man nicht", behauptet Ono heute ganz unbescheiden.
Von den Gerüchten, Lennon hätte eine sexuelle Beziehung zum Beatles-Manager Brian Epstein gehabt, will Ono nichts wissen. "Zu Beginn des Jahres, in dem er getötet wurde, hat er zu mir gesagt: `Ich hätte es tun können, aber ich kann nicht, weil ich nie jemanden gefunden habe, der anziehend genug war`", zitiert Ono. Und wie einen letzten Erklärungsversuch fügt sie an: "John und ich standen beide auf Attraktivität, wissen Sie - Schönheit!" Epstein, der bereits 1967 an einer Überdosis Schlaftabletten verstarb, war also nicht attraktiv genug in Onos Augen.
Lennon wurde 1980 erschossen. Am 9. Oktober diesen Jahres wäre er 75 Jahre alt geworden. Ono und Lennon waren von 1969 bis zu seinem Tod verheiratet.