Medien: Paris-Attentäter übertrug Tat per Facebook

  14 Juni 2016    Gelesen: 646
Medien: Paris-Attentäter übertrug Tat per Facebook
Ein mutmaßlicher IS-Terrorist tötet einen französischen Polizisten und dessen Frau. Das Attentat soll er gefilmt und über Facebook live gesendet haben. In dem Fall gibt es außerdem zwei Festnahmen. Außenminister Steinmeier sichert Frankreich Solidarität zu.
Seine Attacke auf eine Polizistenfamilie nahe Paris soll der mutmaßliche Terrorist über seinen Facebook-Account übertragen haben. Das berichtete der als Dschihadismus-Experte geltende Journalist David Thomson, der für den französischen Sender RFI arbeitet, auf seinem Twitter-Account. Andere Medien beriefen sich auf entsprechende Angaben von Ermittlern.

Der Attentäter soll auch Fotos seiner Opfer gepostet haben. Eine Bestätigung für die Informationen gab es bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Paris zunächst nicht. Der Facebook-Account soll gelöscht worden sein. Die Pariser Staatsanwaltschaft will im Laufe des Nachmittags Genaueres über den Doppelmord von Magnanville sagen.

Zudem hat es in dem Fall inzwischen zwei Festnahmen gegeben. Die Personen stünden "in Verbindung" zu dem Angreifer Larossi Abballa, verlautete aus Polizeikreisen.

Der vorbestrafte Islamist Abballa hatte am Montagabend in einem Pariser Vorort einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin getötet. Bevor er anschließend von Elitepolizisten erschossen wurde, bekannte er sich nach Polizeiangaben zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Steinmeier: "Terror nicht zu rechtfertigen"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte den Angriff mit scharfen Worten. Der Angriff führe so kurz nach dem schrecklichen Anschlag in Orlando erneut vor Augen, "welche mörderischen Konsequenzen blinder Hass gegenüber Anderen und extremistisches Gedankengut in der Gesellschaft hat", sagte Steinmeier am Rande seines Besuchs in Albanien.

"Ich verurteile diesen feigen Anschlag auf das Schärfste. Terror ist durch nichts zu rechtfertigen." Deutschland stehe fest an der Seite "unserer französischen Freunde, der Angehörigen und Freunde der Opfer", sagte Steinmeier.

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