"Die meisten Krisen heute haben auch eine Cyber-Dimension", sagte Stoltenberg. Cyberabwehr müsse deswegen "Teil unserer kollektiven Verteidigung" sein. Das Bündnis müsse seine Abwehr in diesem Bereich stärken, denn Hackerangriffe könnten großen Schaden anrichten.
Die Nato-Cyberabwehr sei nicht gegen eine bestimmte Quelle oder Nation gerichtet, sagte Stoltenberg. China und Russland werde zwar immer wieder vorgeworfen, mithilfe von Hackern in Datensysteme westlicher Regierungen und Unternehmen einzudringen. Dies zu beweisen, sei aber häufig schwierig.
Wichtig sei für die Nato, die Quelle für Angriffe aus dem Netz zu identifizieren, sagte Stoltenberg. Diplomaten zufolge bedeutet die Entscheidung konkret, dass die Cyberabwehr nun in alle militärischen und strategischen Planungen des Bündnisses einbezogen wird.
Es gehe um die Verteidigung, betonte Stoltenberg zwar. Einige Mitgliedstaaten wie die USA verfügen jedoch auch über die Möglichkeit, selbst Cyberangriffe zu führen.
Schon der Nato-Gipfel in Wales 2014 hatte beschlossen, dass Cyberangriffe mögliche Auslöser des Bündnisfalles nach Artikel 5 sein können. Diese virtuellen Attacken seien aber nicht der einzige Bereich, wo die Abwehr wichtig sei, sagte Stoltenberg. Es gehe auch darum, Datennetzwerke der Nato und ihrer Verbündeten bei kleineren Operationen wirksam zu schützen.
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