So wird Ihr Bier eiskalt - in wenigen Minuten

  29 Juni 2016    Gelesen: 1396
So wird Ihr Bier eiskalt - in wenigen Minuten
Die Deutschen lieben Bier. Vor allem an heißen Tagen. Aber wie bekommt man sein Bier möglichst schnell kalt? Zwei Zutaten von der Tankstelle reichen und in wenigen Minuten ist das Bier eiskalt.
Die deutschen Brauer empfehlen für den optimalen Genuss von Bier eine Trinktemperatur von fünf bis acht Grad Celsius. Kühlt man Bier auf noch tiefere Temperaturen, lässt sich der individuelle Geschmack nicht mehr wahrnehmen – was allerdings für minderwertiges Gebräu durchaus ein Vorteil sein kann.

Doch gehen wir mal von hochwertigem Bier nach deutschem Reinheitsgebot aus, dann sollte dieses vor dem Trinken am besten bei vier bis sieben Grad Celsius gelagert werden. Größere Temperaturschwankungen können dem Geschmack von Bier schaden. Wer also seine Bierflasche schnell von Zimmer- auf Trinktemperatur bringen möchte, sollte es nur für eine entsprechend kurze Zeit in das Tiefkühlfach legen.

Damit Biergourmets von einer ununterbrochenen Kühlkette für den Gerstensaft profitieren können, haben Münchner Fraunhofer-Forscher ein Messsystem für die Temperatur in Transportkühlboxen entwickelt. Ein in die Oberfläche der Box integriertes Display zeigt an, welche Temperatur im Inneren herrscht. Es ist mit einer Knopfzellenbatterie und einem Temperatursensor verbunden.

Zeolith-Kühlung in einigen Getränkemärkten

Die gesamte Elektronik – und das war die technische Herausforderung – ist ultraflach und befindet sich auf einer flexiblen Folie. Die Siliziumchips werden mit einem patentierten Verfahren auf die Kunststofffolie gedruckt. Sie sind selbst nur zehn Mikrometer dick, was einem hundertstel Millimeter entspricht. Sie sind damit so dünn, dass sie sich biegen und flexibel einsetzen lassen. Außerdem ist die Herstellung so kostengünstig, dass ein Einsatz in "intelligenten Verpackungen" möglich erscheint. In einigen Getränkemärkten ist die neue Kühlbox mit Temperaturdisplay bereits erhältlich.

Doch die beste Temperaturkontrolle kann natürlich nicht verhindern, dass trotz passiver Kühlung durch eine Styroporhülle nach einer gewissen Zeit die Temperatur in der Box ansteigt. Wer also größere Transportzeiten zu bewältigen hat oder sein Bier irgendwo in der Natur mit Freunden zu trinken gedenkt, der fährt vielleicht mit einem sich aktiv kühlenden Bierfass besser.

Solche Fässer sind bereits seit einigen Jahren erhältlich und nutzen das Prinzip der Verdampfungskälte, um Bier auf die richtige Trinktemperatur zu bringen. Das Geheimnis dieser Kühltechnik sind spezielle Mineralien aus Aluminium- und Siliziumoxid – sogenannte Zeolithe. Diese Substanzen besitzen viele mikroskopische Hohlräume, die Wasser aufnehmen können. Fünf Kilogramm Zeolith können rund einen Liter Wasser speichern.

Selbstkühlende Bierfässer werden außen warm

Der eigentliche Bierbehälter ist von einer wassergetränkten Watteschicht umgeben. Diese steht zunächst nicht in Kontakt zu einer Hülle aus staubtrockenen Zeolithen, die sich weiter außen befindet.

Der Kühlprozess wird durch das Öffnen eines Ventils gestartet, der den feuchten Wickel um das Bier mit dem nahezu luftleeren Raum verbindet, in dem sich die Zeolithe befinden. Das Wasser verdampft schlagartig und wird in den Zeolithen eingelagert. Die dabei entstehende Verdampfungskälte kühlt das Bier. Zugleich werden aber beim Einlagern des Wassers die Zeolithen erwärmt. Selbstkühlende Bierfässer werden also außen warm. Das ist das Indiz dafür, dass es im Inneren wunschgemäß kalt wird.

Nicht alle Biermarken sind mit dieser Technik erhältlich, und oft ist auch ein Minifass einfach zu viel. Der Biertrinker daheim wird also in der Regel doch einfach auf seinen Kühlschrank zurückgreifen, mit dem sich ja die optimalen Lagertemperaturen erreichen lassen. Wer ein kleines Thermometer in den Kühlschrank hängt, kann sich jederzeit von den richtigen Celsiusgraden überzeugen. Manche Geräte verfügen ja auch bereits über ein integriertes Display.

Ein Trick für eiskaltes Bier in wenigen Minuten

Eine Herausforderung ist es jedoch, wenn man nach möglicherweise längerer Anreise bei sonnigem Wetter im Freien Flaschenbier trinken möchte. Da ist die Gefahr für eine lauwarme Plörre groß. Wer dann nicht gerade einen kalten Gebirgsbach in der Nähe hat, könnte von einer sogenannten Kältemischung profitieren. Nehmen Sie dazu ein Päckchen Salz mit und kaufen an der letzten Tankstelle vor dem Ziel einen Beutel Crushed Eis.
Wenn Sie das Crushed Eis mit dem Salz mischen, können Sie im Handumdrehen Temperaturen von bis zu minus 21 Grad Celsius erzeugen. Damit bringen Sie das Bier schnell herunter auf eine gute Trinktemperatur.

Am besten funktioniert das, wenn man je 100 Gramm Eis 23 Gramm Salz verwendet. Doch Sie brauchen keine Waage mitnehmen. Die Sache funktioniert auch, wenn die Werte nicht so genau eingehalten werden.

Quelle: n24.de

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