Ein 17-jähriger Palästinenser war im Süden des israelisch besetzten Westjordanlandes in ein Wohnhaus eingedrungen und hatte im Kinderzimmer auf ein 13-jähriges Mädchen eingestochen, das schlafend in ihrem Bett lag. Es erlag wenige Stunden später ihren Verletzungen. Wächter der Siedlung erschossen den Attentäter noch im Haus. Der Angriff ereignete sich in der Siedlung Kirjat Arba am Rand der palästinensischen Großstadt Hebron.
Am Abend kam es in der israelischen Küstenstadt Netanja zu einer weiteren Messerattacke. Ein Palästinenser wurde erschossen, nachdem er mit einem Messer auf einen Mann und eine Frau eingestochen hatte.
"Entsetzlicher neuer Tiefpunkt"
Netanjahu kündigte an, das Dorf, aus dem der Attentäter des Mädchens stammt, werde abgeriegelt. Die Arbeitsgenehmigungen für Mitglieder seiner Familie in Israel würden entzogen. Die Zerstörung seines Hauses werde vorbereitet.
Das Westjordanland wurde im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und wird weitgehend von der israelischen Armee kontrolliert. Viele der jüdischen Siedler im Westjordanland stammen aus den USA, so auch die Familie des Mädchens. "Wir verurteilen diesen abscheulichen Terroranschlag im Westjordanland auf das Schärfste", teilte das US-Außenministerium mit. Nach Angaben von Sprecher John Kirby hatte die 13-Jährige die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Durch mehrere palästinensische Anschläge sind seit Oktober insgesamt 34 Israelis getötet worden. Mehr als 220 Palästinenser kamen ums Leben, die meisten bei ihren eigenen Anschlägen. Als ein Auslöser der Gewalt gilt ein Streit um Gebets- und Besuchsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem. Als Grund wird auch die Frustration der Palästinenser über die fortwährende israelische Besatzung gesehen. Der Friedensprozess liegt seit mehr als zwei Jahren brach.
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