Seit dem Referendum zum Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) verliert Corbyn zunehmend den Rückhalt in seiner Partei. Die Labour-Abgeordneten im britischen Unterhaus haben sich in einer Vertrauensabstimmung bereits gegen Corbyn als Parteichef ausgesprochen. 172 Abgeordnete stimmten gegen Jeremy Corbyn, nur 40 für ihn. Das Ergebnis der Abstimmung ist allerdings nicht rechtlich bindend.
Corbyn erklärte nach dem Votum, dass er nicht zurücktreten werde. 60 Prozent der Labour-Mitglieder und wahlberechtigten Unterstützer hätten ihn zum Parteichef gewählt, damit er "für eine neue Politik" eintrete, ließ er in einer offenbar vorbereiteten Erklärung wissen. "Und ich werde sie nicht im Stich lassen, indem ich zurücktrete."
Seine Kritiker fürchten, mit Corbyn an der Spitze eine mögliche Neuwahl zu verlieren. Zudem werfen sie ihm vor, er habe sich beim EU-Referendum nicht mit genügend Nachdruck für einen Verbleib Großbritanniens in der Gemeinschaft eingesetzt. Seine Argumente, die er auf Remain-Veranstaltungen vortrug, sollen eher den Befürwortern eines Austritts geholfen haben, so der Vorwurf. Deshalb hätten auch Labour-Mitglieder für den Brexit gestimmt.
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