Die überschallschnelle Rakete landete nach zwei Minuten im Meer nahe den Penghu-Inseln, wie die taiwanische Marine mitteilte. Dabei wurde ein Fischerboot getroffen. Ein Mensch starb, drei weitere Besatzungsmitglieder wurden verletzt.
Es sei ein Fehler bei einer Übung gewesen, sagte Taiwans Vizeadmiral Mei Chia-shu. Die Besatzung habe Einsatzvorschriften nicht befolgt. Der Abschuss erfolgte durch ein Patrouillenschiff vom Marinestützpunkt Zuoying in der Hafenstadt Kaohsiung in Südtaiwan.
Die Rakete vom Typ "Hsiung Feng III" habe aber nicht die Mittellinie des Meereswegs der Taiwanstraße zwischen China und der Insel überquert, die beide Seiten respektieren. Der Flugkörper hat nach Angaben der Nachrichtenagentur CNA eine Reichweite von 300 Kilometern. Der kürzeste Abstand zwischen beiden Küsten beträgt 130 Kilometer.
In China wird gerade der 95. Gründungstag der Kommunistischen Partei gefeiert. Die Beziehungen zwischen dem kleinen Inselstaat und der Volksrepublik, die Taiwan als abtrünnige Provinz ansieht und auf eine Wiedervereinigung drängt, sind angespannt.
Im Mai hatte Tsai Ing-wen das Präsidentenamt Taiwans übernommen. In ihrer Antrittsrede war sie indirekt auf Distanz zu China gegangen. Die Staatschefin vermied es, sich erneut für das Ein-China-Prinzip auszusprechen, wonach beide Seiten anerkennen, dass es nur "ein China" gibt. Dies hatte Peking von ihr gefordert.
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