Gorbatschow: Brexit-Votum fordert mehr Moskau-Brüssel-Nähe

  04 Juli 2016    Gelesen: 690
Gorbatschow: Brexit-Votum fordert mehr Moskau-Brüssel-Nähe
Russland und die EU müssen nach dem Brexit ihre Zusammenarbeit fortsetzen und den Weg der Problemregelung bis zum Ende gehen, wie Michail Gorbatschow, erster und einziger Präsident der Sowjetunion, im Interview mit der Agentur RIA Novosti sagte.
„Man muss zur Suche einer Annäherung, zur Zusammenarbeit Russlands mit der EU schreiten, dann wird es leichter sein, Fragen solcher Art zu regeln, wie sie jetzt entstanden ist“, so Gorbatschow über das Brexit-Votum im Vereinigten Königreich. „Wissen Sie, wenn eine Frage ernsthaft gestellt und gelöst wird, verantwortungsvoll, sozusagen unter Anwendung aller Mechanismen, so kann ich zum Beispiel einem Volk nicht das Recht auf Willensäußerung absprechen.“

Man muss den Weg einer gemeinsamen Problemlösung bis zu Ende gehen, der im Sinne gemeinsamer Interessen eingeschlagen worden war, betonte Gorbatschow weiter.
Bei dem Referendum zur EU-Mitgliedschaft Großbritanniens am 23. Juni haben 51,9 Prozent für einen Austritt des Landes aus der EU gestimmt. Premierminister David Cameron, der aktiv für den Verbleib des Landes in der EU eingetreten war, kündigte daraufhin zum Herbst seinen Rücktritt an. Sein Nachfolger soll bereits Anfang September feststehen und die Entscheidung über die formale Austrittsprozedur des Landes aus der EU übernehmen.

Michail Gorbatschow wurde am 2. März 1931 im Dorf Priwolnoje der Region Stawropol (damalige Region Nord-Kaukasus) geboren. 1971 wurde er Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei (KPdSU), ab 1978 Sekretär und seit 1985 Generalsekretär des ZK der KPdSU. Am 15. März 1990 wurde er auf dem dritten außerordentlichen Kongress der Volksabgeordneten der UdSSR zum Präsidenten der UdSSR gewählt. Er war und blieb der erste und letzte Präsident der Sowjetunion. Im August 1991, nach den Ereignissen, verbunden mit der Bildung des Notstandkomitees (GKTschP), legte er sein Amt als Generalsekretär nieder und trat im November 1991 aus der Partei aus.

Quelle:sputniknews

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