Stuttgart 21 könnte zehn Milliarden kosten

  06 Juli 2016    Gelesen: 906
Stuttgart 21 könnte zehn Milliarden kosten
Das aktuell größte Bauvorhaben der Bahn, der umstrittene neue Stuttgarter Bahnhof, könnte sich als "Fass ohne Boden" erweisen. Nach Angaben des Bundesrechnungshofes könnte das Projekt sehr viel mehr Geld kosten als geplant.
Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 könnte die Steuerzahler und die Deutsche Bahn AG bis zu zehn Milliarden Euro kosten. Davon geht der Bundesrechnungshof nach Informationen von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" nach mehr als dreijährigen Prüfungen aus. Dabei seien auch viele vertrauliche DB-Unterlagen gesichtet wurden. Offiziell veranschlagt sind bisher 6,5 Milliarden.

Die Kontrollbehörde habe die Bundesregierung bereits gewarnt, dass die Finanzierung der Mehrkosten in Milliardenhöhe völlig ungeklärt sei, hieß es. Den Zeitungen zufolge ist die vorläufige Prüfmitteilung der Bundesregierung zugeleitet worden. Eine letzte Stellungnahme aus dem Haus von Verkehrsminister Alexander Dobrindt müsse noch eingearbeitet werden.

Noch vor wenigen Tagen hatten die Partner des Bahnprojektes beschlossen, sich "zusammenzuraufen, um Kosten- und Terminrisiken bei dem Milliardenvorhaben zu minimieren". Er wolle dazu einladen, gemeinsam die Probleme zu beheben, hatte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn am Donnerstag vergangener Woche nach einem Treffen der Projektpartner gesagt. Zu diesem Zeitpunkt war es Ziel, 500 Millionen Euro einzusparen und den Fertigstellungstermin Ende 2021 zu halten.

Die Risiken, dass der Bahnhof teurer werde und die Fertigstellung sich verzögern könne, hatten Kuhn, Bahnvorstand Volker Kefer und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sogar noch als "gesunken" bezeichnet. Der Bahnexperte der Grünen-Fraktion im Bundestag, Matthias Gastel, wurde indes mit den Worten zitiert, Stuttgart 21 könne zum "Fass ohne Boden" für den Bund und die Finanzierung von Schienenprojekten werden.

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