Aus der Traum! Deutschland scheitert an sich selbst
Joachim Löw hatte sein System umgebaut: Toni Kroos auf der Zehn, Emre Can neu auf der Sechs, Mesut Özil auf der rechten Seite. Überrascht wurde aber Deutschland, das anfangs schwer unter Druck geriet. Die Nationalelf wackelte, aber nur kurz.
Bald übernahm sie das Geschehen, Frankreich lauerte auf Konter. Daraus entwickelte sich ein fantastisches Fußballspiel; schnell, kampfstark und intensiv. Immer wieder fing die deutsche Abwehr Angriffsversuche der Franzosen ab. Vorn kam Deutschland vor allem über rechts mit Özil und Joshua Kimmich zu vielen guten Chancen, eine Führung zur Pause wäre verdient gewesen. Diese erzielte aber Frankreich durch einen berechtigten Elfmeter nach einem völlig unnötigen Handspiel des bis dahin sehr starken Bastian Schweinsteiger.
Nach dem Wechsel der nächste Tiefschlag. Nach einer Stunde musste Jerome Boateng verletzt raus. Es sollte die entscheidende Szene werden. Vorne kam Deutschland kaum noch zum Abschluss. Auch, weil der erstmals im Zentrum aufgebotene Thomas Müller seine glücklose EM fortsetzte.
Hinten leistete sich die neu formierte Defensive eine nicht zu verzeihende Fehlerkette, die zum 0:2 und damit zur Entscheidung führte. Höwedes passte im Strafraum auf den unter Druck stehenden Kimmich. Der verstolperte den Ball, dann ließ sich Mustafi von Pogba wie ein F-Jugendlicher vernaschen. Zu allem Überfluss klatschte Manuel Neuer die Flanke auch noch vor die Füße des Gegners.
Fazit: Deutschland hatte an diesem Abend durchaus Pech, aber auch nicht genug Zug zum Tor. Und wer Fehler wie vor beiden Gegentoren macht, verliert nicht unverdient.
Quelle : welt.de