Nordkorea provoziert mit Raketentest

  09 Juli 2016    Gelesen: 686
Nordkorea provoziert mit Raketentest
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich zu. Diktator Kim Jong-un hat wieder eine Rakete getestet., offenbar von einem U-Boot aus. Südkorea sieht einen eindeutigen Verstoß gegen die Auflagen der Vereinten Nationen.
Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas am Samstag erneut eine Rakete getestet. Es habe sich offensichtlich um ein Geschoss gehandelt, das von einem U-Boot aus abgefeuert worden sei, teilte das Militär Südkoreas mit. Der Raketentest sei aber wohl in einer frühen Flugphase fehlgeschlagen. Der Test verletzte eindeutig die internationalen Auflagen der Vereinten Nationen gegen Nordkorea.

Erst Mitte Juni hatte der kommunistische Norden zwei Mittelstrecken-Raketen getestet. Japan und die Nato hatten daraufhin von einer erneuten Provokation Nordkoreas gesprochen. Nordkorea ist international nahezu komplett isoliert. Grund ist unter anderem das Atomprogramm des Landes. Die Vereinigten Staaten belegten außerdem Staatschef Kim Jong-un mit Sanktionen belegt.

Am Freitag hatten Seoul und Washington mitgeteilt, dass sie die Stationierung des Raketenschilds THAAD in Südkorea vereinbart hätten. Dabei handele es sich um eine „Verteidigungsmaßnahme“, die dem Schutz Südkoreas und seiner Bürger diene. Wo genau und wann der Raketenschild stationiert werden soll, wurde nicht mitgeteilt. Die Auswahl des Standortes befinde sich in der Endphase.

THAAD steht für Terminal High Altitude Area Defence, ein modernes Raketenabwehrsystem, das Geschosse abfeuert, um feindliche Raketen abzuschießen. Nordkorea äußerte sich zunächst nicht zu der Ankündigung, wohl aber zu neuen US-Sanktionen. Die Finanzsanktionen gegen Staatschef Kim Jong-un seien eine „offene Kriegserklärung“ und müssten umgehend zurückgenommen werden.

Nordkorea hatte im Januar eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war der vierte Atomwaffentest des kommunistischen Landes. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Nordkorea verstieß damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen. Der Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.


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