Er nimmt seine Brille ab, wischt sich über die Augen, senkt den Kopf.
Er weiß, was es bedeutet, Kollegen durch Waffengewalt zu verlieren. Und er weiß auch, was es bedeutet, Angehörige zu verlieren.
Die „Dallas Morning News” schreibt, dass Brown erst wenige Wochen im Amt war, als sein einziger Sohn zunächst einen Mann erschoss – und dann einen zur Hilfe gerufenen Polizisten. Das war im Juni 2010.
Der Sohn des Polizeichefs von Dallas – ein Cop-Killer!
► David Brown Jr. (27), der dann selbst von der Polizei getötet wurde, habe unter Drogen gestanden und eine bipolare Störung gehabt, heißt es. Damalige Mitarbeiter werden damit zitiert, es sei bewundernswert, wie Brown diese auch private Krise durchgestanden und gemeistert habe.
► Und David Brown verlor auch seinen Bruder! Laut „Dallas Morning News“ wurde der jüngere Bruder von Brown 1991 von Drogendealern ermordet.
► Ein dritter Schicksalsschlag: David Browns früherer Partner aus der Polizei-Akademie kam während eines Einsatzes ums Leben.
Ein Weggefährte Browns sagt, der Tod seines Partners begleite Brown sein Leben lang. Brown selber sagt, sein Glaube habe ihm geholfen, all dies zu überstehen.
Brown, der als leidenschaftlicher und harter Polizist beschrieben wird, steht der Polizei in Dallas mit ihren rund 4000 Mitarbeitern seit Mai 2010 vor. Er soll wiederholt gewalttätige Polizisten gefeuert haben, und er spricht sich für so genannte „Body Cams” aus: An der Uniform getragene Kameras, die Handeln und Erleben der Polizisten dokumentieren.
Der Polizeichef hat einen Bachelor in Naturwissenschaften sowie einen Master in Betriebswirtschaftslehre. Er ist in zweiter Ehe mit einer ehemaligen Polizistin verheiratet. Sie ließ den Job sausen, als Brown Chef wurde. Das Paar hat eine Tochter (10), es heißt, Brown sehe gern mit ihr fern.
„Meine 30 Jahre als Cop in Dallas waren voller Lächeln und Tränen”, schrieb er 2013 in einer Kolumne. Derzeit überwiegen die Tränen.
Zwei Tage nach den Polizistenmorden in Dallas konnte die Stadt am Samstagnachmittag (Ortszeit) immer noch nicht aufatmen. Das Polizeihauptquartier in der texanischen Großstadt war abgeriegelt worden, da es eine anonyme Drohung gegen die Polizei gab, die „sehr ernst” genommen wurde.
So hieß es in einer schriftlichen Mitteilung der Beamten. Daher waren die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.
Die Drohung ging nach bisherigen Erkenntnissen von einer bewaffneten Gruppe in Houston (ebenfalls Texas) aus. Das Parkhaus hinter dem Polizeirevier wurde mit einer Hundestaffel abgesucht, auch Hubschrauber kamen zum Einsatz.
Es wurden weder ein verdächtiger Gegenstand noch eine verdächtige Person gefunden.
Quelle : Bild.de
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