Russland will in Kursk Briten gefangen genommen haben

  25 November 2024    Gelesen: 540
  Russland will in Kursk Briten gefangen genommen haben

In der Region Kursk nimmt das russische Militär offenbar einen britischen Soldaten gefangen. Der Mann gibt in einem Video an, vier Jahre lang in der britischen Armee gedient zu haben. Dann habe er sich der Internationalen Legion der Ukraine angeschlossen.

Das russische Militär hat in der Region Kursk wohl einen auf ukrainischer Seite kämpfenden Briten gefangen genommen. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Militärquellen. In einem auf Telegram veröffentlichten Video, sagt der Mann, er habe vier Jahre lang als Funker in der britischen Armee gedient und sich dann der Internationalen Legion der Ukraine angeschlossen.

Falls die Angaben zutreffen, wäre es einer der ersten öffentlich bekannten Fälle eines westlichen Staatsbürgers, der auf russischem Boden gefangen genommen wurde, während er für die Ukraine kämpfte. In dem Video auf dem Telegram-Kanal "Troyka" gibt der Mann an, in die Ukraine gegangen zu sein, nachdem er seinen Job verloren habe. Zu der Zeit sei außerdem sein Vater inhaftiert gewesen. Er habe den russischen Überfall im Fernsehen verfolgt. "Es war eine dumme Idee", so der Mann.

Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht sofort auf Anfragen. Die britische Botschaft in Moskau und das Außenministerium in London erklärten, sie unterstützten die Familie eines Briten, nachdem es Berichte über dessen Gefangennahme gegeben habe.

"Hoffe, er wird Verhandlungsmasse"

Der Vater des Soldaten, Scott Anderson, sprach mit der britischen Zeitung "Daily Mail": Er sagte, der ukrainische Kommandeur seines Sohnes habe ihm das Video geschickt. Er habe seinen Sohn sofort erkannt. Sein Sohn habe vier Jahre in der britischen Armee gedient und dann kurzzeitig als Vollzugsbeamter gearbeitet, bevor er in die Ukraine ging, um zu kämpfen. Er habe versucht, ihn davon abzuhalten. Jetzt fürchte er um seine Sicherheit. Anderson bestätigte der Zeitung, inhaftiert gewesen zu sein, als sein Sohn in die Ukraine ging.

"Ich hoffe, er wird als Verhandlungsmasse verwendet, aber mein Sohn hat mir gesagt, dass sie ihre Gefangenen foltern, und ich habe große Angst, dass er gefoltert wird", sagte Anderson. Sein Sohn sei überzeugt gewesen, das Richtige zu tun: "Er war strikt gegen das, was dem ukrainischen Volk angetan wird", so der Vater des Gefangenen.

Die Internationale Legion zur Verteidigung der Ukraine ist eine Einheit der ukrainischen Bodentruppen, die hauptsächlich aus ausländischen Freiwilligen besteht. Sie wurde kurz nach Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gegründet. Die Ukraine rekrutiert Ausländer auch für andere Einheiten.

Zu Beginn des Krieges erklärten die ukrainischen Behörden, dass mehr 20.000 Menschen aus 52 Ländern in die Ukraine gekommen seien, um ihr bei der Verteidigung gegen die russische Aggression zu helfen. Seitdem sind die Zahlen der ausländischen Kämpfer in den Reihen des ukrainischen Militärs geheim.

Quelle: ntv.de, lwe/AP


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