Nordkorea baut Experten zufolge eine seiner wichtigsten Raketenfabriken aus. Die Erweiterung der Anlage, in der Kurzstreckenraketen gebaut werden, die von Russland im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen, gehe aus Satellitenbildern hervor, hieß es bei einer US-Denkfabrik.
Das Werk "11. Februar" ist Teil der Anlage Ryongsong in Hamhung. Es sei das einzige Werk in Nordkorea, das die Rakete vom Typ Hwasong-11 baut, sagte der Forscher Sam Lair vom James Martin Center for Nonproliferation Studies (CNS). Laut der Ukraine nutzt Russland diese bei seinen Angriffen auf das Land. Sowohl Russland als auch Nordkorea haben dementiert, dass Nordkorea Russland Waffen liefert. Die beiden Länder haben im Juni einen Verteidigungspakt geschlossen und angekündigt, ihre militärischen Beziehungen zu stärken.
Die Satellitenbilder, die Anfang Oktober von der kommerziellen Satellitenfirma Planet Labs aufgenommen wurden, zeigen offenbar ein im Bau befindliches zusätzliches Montagegebäude sowie eine neue Wohnanlage, die wohl für Arbeiter gedacht ist, so die Analyse der Forscher am CNS. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hat berichtet, dass auf dem Ryongsong-Gelände derzeit Bauarbeiten stattfänden. Diese dienten der Modernisierung.
Nordkoreaner sollen für Russland kämpfen
Nach Erkenntnissen von Geheimdiensten der USA und Südkoreas hat Nordkorea zudem mehr als 10.000 Soldaten nach Russland geschickt, die an der Seite der Russen kämpfen sollen. Erste Kampfeinsätze sollen sich zunächst auf die russische Region Kursk konzentrieren, wo ukrainische Truppen im Sommer über die Grenze vorgestoßen sind.
Im Gegenzug für die Entsendung nordkoreanischer Truppen in den Krieg gegen die Ukraine soll die Führung in Pjöngjang von Russland Luftabwehrraketen erhalten haben. Auch anderes militärisches Gerät zur Stärkung der Luftverteidigung rund um Pjöngjang sei geliefert worden, sagte der südkoreanische Direktor für nationale Sicherheit, Shin Wonsik, dem Sender SBS. Neben militärischem Gerät erhalte Nordkorea dafür auch wirtschaftliche Unterstützung von Russland, sagte Shin.
Quelle: ntv.de, mdi/rts/AP
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